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Serfail

Meldung aus der WTF-Ecke: In Schweden hat es kürzlich eine Reihe Festplatten in einem Rechenzentrum zerlegt, als da die Feuerlöschanlage mit ordentlich Druck Löschgas verteilt hat. Die betroffenen Platten gehörten wohl zu Banken und einer Börse, und waren nach der Feuerlöschung wohl nicht an Feuer, sondern wegen des Schalldrucks der Löschanlage kaputt. Da gewinnt der Begriff der Löschanlage doch gleich eine ganz andere Bedeutung.

Mal davon abgesehen, dass beim Feuer- auch die Datenlöschung integriert ist: Wenn im Feuerfall ohnehin wesentliche Teile der Hardware flöten geht, bringt die Feuerlöschung nur sehr begrenzte Vorteile. Den Rest der Rechner (Boards, Speicher, Prozessoren) wird man vermutlich durch ausreichend Geld wieder hinbekommen, aber die Daten auf den Platten sind dann weg, bis auf das letzte backup. Was dann hoffentlich nicht auch der Feuerlöschung oder einem Feuer zum Opfer fällt.

ARMpplerücht

Durch die Apple-Gerüchterstatter rauscht seit dem Wochenende eine Aufregung, weil bei Bloomberg das Gerücht veröffentlicht wurde, dass Apple planen würde, bis 2020 die Macs von Intel auf ARM-Chips umzustellen. An Details ist die Veröffentlichung eher dünn, benennt zwar einen Projektnamen, trifft aber keine Aussage dazu, wie die Umstellung funktionieren könnte. 

Was ich so mitbekommen habe, ist das Gerücht von ARM-Macs schon länger unterwegs. Seit das iPhone eine Variante vom Mac-Betriebssystem auf ARM gezeigt hat war klar, dass die hardwarenahe Schicht des Systems  lauffähig ist. Und seit Apple nach Übernahme der Chipdesign-Firma PA Semi (die übrigens angeblich zur Umstellung von Intel gerade die nächste PowerPC-Generation startklar gehabt hätten) und dem Aufbau der eigenen A-Chip-Reihe ist klar, wie performant Apple ARM-Systeme durch Optimierung von Betriebssystem und Chip aufeinander bekommen kann. Inwieweit das mit echter Rechenlast eines ausgewachsenen Rechners konkurrieren kann, hat aber noch niemand öffentlich gezeigt. Synthetische Benchmarks zeigen gerade nicht, ob eine PC-artige Nutzung sinnvoll machbar wäre. Wenn ähnlich wie beim letzten Chipwechsel (PPC nach Intel) eine Emulation für bestehende Software (Rosetta hieß das damals) mitgeliefert würde, würde die ebenfalls nochmal Performance fressen, wofür die Leistungsfähigkeit der A11-Chips aus den aktuellen iPhones auch noch nicht ausreichen dürfte.

All das war auch vor dem neuesten Gerücht bereits bekannt, insofern ist dadurch nur das Geraune wieder lauter geworden. Und ich trage mich dann wieder vermehrt mit der Idee, mir vor einer möglichen Umstellung nochmal einen aktuellen Rechner zu kaufen, auf dem dann ja alles an bestehender Software noch läuft (bis im Herbst das nächste Mac-System 32-Bit-Anwendungen abwirft, was mich bei Audacity aktuell am meisten schmerzen würde). Wenn der dann auch mindestens sechs Jahre hält, sollte das zumindest für die gröbsten Schmerzen erstmal ausreichen.

Meltdows

Erinnert ihr euch noch an Specter und Meltdown? Die Angriffsvektoren auf Computer mit spekulativer Befehlsausführung, die bei ihrer Veröffentlichung für reichlich Wirbel gesorgt haben, weil so ziemlich alle CPUs betroffen sind, die nicht extra als stromsparende Systeme verkauft wurden. Da gibt es ein neues Fail, und zwar von Microsoft. Die haben in ihrem Fix für Windows 7 und Server 2008R2 einen neuen Fehler eingebaut durch den jedes Programm den kompletten Speicher auslesen kann. Und zwar mit deutlich mehr Geschwindigkeit als bei Specter und Meltdown. Klarer Fall von Autsch.