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Zehn Jahre Shunt

Ich greife mir mal vor und veröffentliche das hier einen Tag früher. Und zwar ist heute vor zehn Jahren mein Shunt ausgefallen. Aus Gründen, die ich danach nicht mehr zusammen bekommen habe, fiel mir nur der besonders nervige Kopfschmerz auf (nein, gegen Hirndruck hilft Ibu nicht, ich hab's ausprobiert). Als sich noch der Rest der Symptome dazugesellt hatte, hab ich mir immerhin einen Krankenwagen ins UKE bestellt. Für Klamotten reichte das Denkvermögen schon nicht mehr, und ein tragbares Internetgerät hatte ich auch noch zwei Wochen lang nicht, so dass ich keine Berichte mehr nachlesen konnte, was wann passiert ist.

Ich habe nur noch in Erinnerung, dass am 28. (was damals ein Samstag war) abends der Chirurg mich besuchte und mitteilte, dass ein dringenderer Fall reingekommen wäre, weshalb ich an dem Tag nicht operiert würde. Danach irgendwann hab ich im Rucksack mein damaliges Aufnahmegerät entdeckt und auf einen kleinen Ausflug auf Station mitgenommen. Die Aufnahme ist auch für den nächsten Podcast eingeplant. Ach ja, Cortison half damals insofern, als das zumindest die akuten Kopfschmerzen losgeworden ist.

Die OP gab es dann irgendwann am Sonntag, nachdem in der Nacht der Hirndruck wieder mit vollen Symptomen reingeschaut hatte. Da hat sich ausgezahlt, dass das nächstgelegene Nierenschälchen in Griffweite lag.

Der Rest der Woche war dann unspektakulär, ich hab Mitpatienten kennengelernt, dabei den Spruch "ich darf das, ich hab's am Kopf" gelernt, und auch dass die ganz hart wirkenden Kerle einen weichen Kern haben können.

Inzwischen ist in dem Gebäude eine Hautklinik angesiedelt, auf dem Balkon, wo sich immer die Raucher getroffen haben, herrscht Rauchverbot (und ich hab da nie jemanden stehen gesehen). Zu damaligen Mitpatienten habe ich keinen Kontakt mehr, aber der Shunt hält. Und nachdem ich vom Auge dann knapp zwei Jahre später erfahren durfte, dass die nächste ungeplante OP schneller kommen kann als mir lieb ist, habe ich inzwischen eine Notfall-Checkliste (wobei die Einkaufspassage im Neuen Klinikum im UKE auch hilft mit Post, Haspa, Friseur (macht auch Besuche auf Station) und WLAN-Zugängen).