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Tritthofer

Knaller aus der Nacht zu Montag: Da sollten ja Vertreter von CDU und CSU sich bequatschen, ob das unmenschliche Flüchtlingsausgrenz-Vorhaben nun ausreichen würde. Bis Sonntag nachmittag blubberten bei mir nur Wortmeldungen vorbei, dass das wohl ausreichen sollte. Danach kam der Drinnenminister See Horsthofer zu Wort: Nein, das würde alles gar nicht ausreichen. Und am späten Abend schwappten dann Eilmeldungen durch die Gegend, dass Pöbel Horsthofer zurückträte. Und zwar vom Minister, dem Parteivorsitz und überhaupt. Und dann kam der größte Brüller: Der Nichtfraktionschef, ein gewisser Ex-Minister Doofbrindt hat dann verkündet, er akzeptiere den Rücktritt nicht. Weil das ja so relevant ist, was ein Parteidödel Doofbrindt (zu blöd für ne Maut) so denkt. Und seitdem war der Stand der, dass Seehofer sich analog dem Schrödingerschen Gedankenexperiment in einem Überlagerungszustand aus zurückgetreten und nicht-zurückgetreten befand. Klären sollte sich das, wenn der hofer mit dem See sich nochmal mit irgendwem (Merkel? Warum??) bequatscht hätte.

Mir sind dann ein paar Vermutungen begegnet, was hinter dem ganzen Rücktritt/Nicht-Rücktritt stehen könnte: Und zwar ist auch den bescheuertsten Vollidioten in der CSU klar, dass die Partei bei der Landtagswahl im Oktober keine absolute Mehrheit erreichen wird (was Wunder, wenn doch die AfD die glaubwürdigere AfD ist) und dafür braucht es noch einen Schuldigen. Der sollte Seehofer sein. Das klappt nur nicht, wenn der im Juli schon aus dem Amt gefegt wird. Andererseits sehe ich keine Option, wie sich der Rechtsaußen und der gemäßigte Teil der Parteien auf einen Kompromiss einigen könnten, der nicht dafür sorgt, dass am Rechten Rand Wähler abgehen. Die ganze Strategie, wenn es denn eine war, kann doch nicht aufgehen. Oder anders ausgedrückt: Das ist eine gute Grundlage für einen Rücktritt diverser Parteivertreter. Nicht, dass es viel ändert, wenn da andere Hackfressen sitzen, aber die Aufdringlichkeit des bisherigen Personals geht mir schon nach 100 Tagen Regier auf die Nerven.

Übrigens: Jetzt wäre mit dem ganzen Staub aufwirbelnden Gezänk vorne auf der Bühne wieder eine gute Gelegenheit, absurde Vorhaben an der abgelenkten Zuschauerschaft vorbei zu mogeln. Dabei braucht es doch keinen Rasensport.