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Spybook

Dass Facebook ein Interesse an Informationen über seine Produkte Nutzer hat, ist ja schon länger bekannt. Das ging zuletzt sogar so weit, dass die Firma eine andere Firma verkauft hat, die eine VPN-Software angeboten hat, mit der sämtliche Datenverbindungen eines Mobiltelefons über die VPN-Server liefen, was dann natürlich einen Einblick in mindestens die Verbindungsziele (bei verschlüsselten Verbindungen) oder sogar Inhalte (bei unverschlüsselten Verbindungen) ermöglicht hat. Das fiel dann auf, und Facebook hat die Onavo genannte Software aus dem Appstore genommen. Mit einem Bericht bei Techcrunch kam letzte Woche heraus, dass Facebook eine leicht abgewandelte Fassung der Onavo-Software an Teenager verteilt hat, und zur Installation einen Weg genutzt hat, der eigentlich für firmeninterne Apps vorgesehen war.

Die so verbreitete Software fiel ziemlich schnell Analysten in die Hände, die festgestellt haben, dass die Funktionen da drin immer noch die Onavo-Namen hatten, und auch das Enterprise-Zertifikat zur Instalaltion wurde der Öffentlichkeit präsentiert. Wenige Stunden später hat Apple dann eine erste Reaktion gezeigt, und das Zertifikat mal als ungültig erklärt, was dann zum Effekt hatte, dass auch Facebooks Beta-Software, die nicht zur reinen Spionage genutzt wurde, nicht mehr nutzbar war.

Nur zur Vollständigkeit: Eine Wortmeldung deutscher Politiker zur Spionage von Teenagern ist mir nicht begegnet.