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Rechtsmordfall Lübcke?

Im Tötungsfall am früheren Regierungspräsidenten Lübcke hat sich am Wochenende 15., 16. wieder etwas bewegt. Und zwar hat die Polizei am 16. verkündet, dass sie einen per DNA-Spur ermittelten Verdächtigen verhaftet hätte, der nicht der Verdächtige von einer Woche davor sei. Ein DNA-Spuren-Treffer legt auch die Vermutung nahe, dass der Verdächtige bereits entweder mit einer hinreichend schweren Straftet aufgefallen ist, oder einen schlechten Anwalt hatte, denn sonst sollte es keine Speicherung seiner DNA-Daten gegeben haben.

Spannend wurde es danach, als Medien Hintergründe zum nicht offiziell benannten Verdächtigen in Erfahrung gebracht haben. Und zwarkam recht früh raus, dass der Mann etwas mit der rechtsextremen Szene zu tun hätte (was bis dahin schon die stehende Vermutung war, dass da der/die Täter*innen herkommen würden). Und nach etwas mehr Zeit, stand ein abgekürzter Name in der Landschaft, und Hintergründe zu dem. Der Mann hätte schon im Jahr 93 einen rechten Terroranschlag verübt. Fast schon lustig auch die Reaktion derjenigen, die die letzten Jahre unter irgendwelchen Steinen gelebt haben müssen: Das wäre der erste politisch motivierte Anschlag seit der RAF (klar, NSU war ja ganz unpolitisch), und *jetzt* müsse man aber mal etwas tun (komisch, die rechte Terrororganisation rund um den KSK-Soldaten Hanibal, zu der ja immer noch Mitglieder damit auffallen, dass sie Kriegswaffen zusammenklauen, Todeslisten schreiben, und ansonsten vom Staat finanziert werden, die fallen irgendwie schon wieder nicht auf).

Sollte sich der Verdacht verfestigen, gäb e es schon wieder einen rechtsterroristischen Mordfall in Deutschland, was zu meinem im Podcast oft wiederholten Hinweis passt, dass wir ein rechtes Terrorproblem im Land haben. Warum die Staatsmacht da nichts tut, wäre mal eine spannende Frage.

Immerhin hat sich am Montag (17.) die Generalbundesanwaltschaft den Fall geschnappt und als Verdacht auf Rechtsterror eingestuft.