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Wirtschaftspropaganda

Eine Meldung, die schon von Anfang an bei mir den Verdacht von Propaganda hatte: Ein Lobbyverein, der sich als Wirtschaftsforschungsinstitut getarnt hat, ließ vermelden, dass Firmen für die aktuell staatlich vorgeschriebene Schließung von Hotels und Restaurants "zu viel" Geld bekommen hätten. Weil, so die Mitteilung, sie htten ja weniger Ausgaben als wenn sie geöffnet wären. Das ist in zwei Formen mindestens irreführend: Erstens ist die Geldzahlung als 75 Prozent vom Vorjahresumsatz nie an ein Kriterium wie Kosten gebunden gewesen. Firmen, die mit 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahr ihre Mieten nicht zahlen können, sind eben umgekehrt arm dran, als Firmen, die von 75 Prozent ganz wunderbar leben können. Und dann ist da noch die Behauptung, das Geld wäre ja schon bezahlt worden, die mindestens komisch müffelt. Immerhin ist die Möglichkeit zur Beantragung gerade erst wenige Tage verfügbar, und bei den deutschen Behörden würde es mich dann doch überraschen, wenn die schon ernsthafte Anzahlen an Auszahlungen veranlasst hätten.