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Regenbogenverbot

Eigentlich interessiert mich Spocht ja nicht. Aber, wenn der Spocht politisch wird, kann es passieren, dass ich Meldungen dazu dann doch wahrnehme. So letzte Woche. Da sollte ein Rasenspocht-Ereignis in einem deutschen Stadium stattfinden, und weil nun gerade Pride month ist (weil vor vielen Jahren im Juni die Polizei das Stonewall Inn gewaltsam auseinandergenommen hat) belieben sich alle möglichen Firmen mal kurz mit Regenbögen zu schmücken. Das wollte nun auch der Betreiber jenes deutschen Stadiums zum Spiel zwischen deutschen und ungarischen Rasensportlern. Weil in Ungarn gerade der Diktator Homosexualität verbieten will, und ohnehin auf die Regenbogen-Symbolik aggressiv reagiert (was sucht solch ein Land eigentlich in der EU?). Da könnte man mit relativ kleinem Aufwand politisch eine größere Welle machen. Auftritt ÜFA, äh, UEFA. Nein, also Regenbogen geht Gar Nicht. Weil $BLA. Da denkt man mal kurz nach, ob man Regenbogen-Beleuchtung durch irgend etwas anderes, regenbogiges ersetzen kann, oder mal ganz lustig viielleicht alle anderen Rasensportstadien mit den Farben erleuchten kann, weil ÜFA ja über die keine Verfügungsgewalt gekauft hat. Wissenschon, Vertrag und so. Ich schau mir das ganz entspannt an, sehe die Gelegenheit für verschieden große Fnords, und erfreue mich daran. Dass sich mir immer noch nciht erschließt, inwiefern konsentierende Erwachsene von beliebigen anderen Personen sich darin reinreden lassen sollten, wen, wie oder wo sie lieben dürften, erschließt sich mir dabei aber immer noch nicht. Mir fiel da noch dieses, inzwischen acht Jahre alte Video ein, als in Neuseeland die Debatte über gleichgeschlechtliche Ehen im Parlament mal so richtig süffisant kommentiert wurde.

Content-Mafgriff

Und dann war da noch die Geschichte mit der Content-Mafia, die wild um sich beißt, und sich einbildet, DNS-Zensur auch von völlig Unbeteiligten verlangen zu dürfen. Konkret geht die Mafia da Quad9, den Betreiber der DNS-Server mit der leicht merkbaren IPv4-Adresse 9.9.9.9 an. Weil, und hier wird es noch absurder: Bei einem Sharehoster(!) wäre irgendwo irgendwas gehostet, von dem die Mafia behauptet(!!) Rechte zu verwerten, und da ist ja völlig klar, dass man irgend einen DNS-Serverbetreiber anpissen muss, weil dessen Server wahrheitsgemäß den Namen des Sharehosting-Servers auf dessen IP-Adresse auflösen.

Erstmal ist es überhaupt absurd, dass DNS-Server immer noch lügen können (hallo, DNSSec?). Dass die Content-Mafia mit ihrem Mafia-Kartell gerade Netzbetreiber dazu bringt, dass deren Server lügen sollen, ist schon schlimm. Aber jetzt bildet die Mafia sich auch noch ein, unbeteiligte Dritte anpissen zu können.

Unterdessen in Absurdisland: Die Bimbesregierung hat ein Gesetz im Bimbestag beschlossen, dass Netzprovider den Spionagediensten helfen müssen, absolut Jedes Rechengerät zu verwanzen. Ich sehe die Forderung der Content-Mafia nach Geräteverwanzung geradezu vor mir. Und jetzt ist mir schlecht.

CureFail

Bei den Impfstoffen sah es noch letztes Jahr danach aus, als könnte CureVac eine gute Investition sein. Die waren mit einem RNA-basierten, ganz neuen Konzept angetreten, und würden bestimmt einen ganz tollen Impfstoff ganz bald zeigen können. Und dann herbstete es, und eine andere Firma namens BioNTech verkündete, sie hätten dann mal ihre Phase 3 soweit gebracht, dass sie eine erste Wirksamkeit nennen könnten, und die wäre irgendwo in den 90er Prozent.

Tja, und was ist mit CureVac? Die mussten gerade mal für eine Börsenmeldung Zahlen rauslassen: Der Impfstoff kommt auf nur 47%. Damit erreicht der nicht nur die ohnehin schon schwachen Werte der Vektorimpfstoffe nicht, sondern bleibt auch noch unter der vorab gesetzten Hürde von 50%. Das sieht nicht gut aus, und verspricht keinen Impfstoff in der näheren Zukunft.

CWA-Jahr

Am 16.6.2020 kam die App mit dem Namen Corona-Warn nach langem politischen Getröte raus. Die App war die Konsequenz aus der Zusammenarbeit von Apple und Google was die Schnittstellen anging, und damit der Politik die Option wegnahmen, das ganze Konzept durch zentrale Datentröge (siehe auch: luca) zu zerstören. Dummerweise hatte die App das Pech in einer Flaute der Pandemie zu landen, so dass sie eigentlich erstmal nicht so nötig war, und als sie im Herbst wieder mehr infektiöse Kontakte mitbekommen konnte, fehlte es zumindest an Hinweisen darauf, dass die App wirklich helfen kann. Erst ziemlich spät hat der Auftraggeber (RKI?) überhaupt täglich aktualisierte Informationen in die App einbauen lassen, was spätestens dann sinnvoll gewesen wäre, als klar wurde, dass die Mobilbetriebssysteme sonst der App nicht sicher die Gelegenheit geben würden, einmal am Tag auf den Servern die neuesten Keylisten zu erfragen. Auch Funktionen wie manuelle Tagebücher, Orts- beziehungsweise Veranstaltungs-Anmeldungen und zuletzt Testergebnisse und Impfnachweise kamen eher später als sinnvoll gewesen wäre. Ich hoffe jetzt mal, dass die Impfungen der App im nchsten Jahr ihre Relevanz abnehmen könnten, die angekündigten Impfstofflieferungen deuten aber mittelfristig immer noch nicht in die richtige Richtung.

Maskebatte

Während die Corona-Inzidenzen langsam wieder in die Regionen fallen, von denen die Politik mal behauptet hat, dass in denen die Gesundheitsämter alle Fälle nachverfolgen können würden (stellt sich völlig überraschend raus: die Politik hat da mal wieder geogen), treten Leute wieder die Debatte los, ob man denn Maskenpflichten aufheben könnte. Darauf habe ich eine ganz einfache Antwort: Da, wo Masken immer sinnvoll waren, werden sie nicht sinnlos, wenn die Inzidenzen in vertretbare Regionen fallen (und vertretbar ist, wenn ausgeschlossen ist, dass infizierbare und infizierte Personen sich irgendwo aufhalten, wo die berühmten Super-Spreading-Ereignisse stattfinden können. Wie, das hat niemand rausgefunden, wo das ist?). Wo Masken ohnehin nie sinnvoll waren (draußen. Wenn man Abstand von potentiell infizierten halten kann.) waren sie ohnehin nie sinnvoll, und die Pflicht, sich dort zu vermummen ist nicht mit der Infektionsverhinderung begründbar. Es gibt da auch noch eine juristische Antwort: Die Masken wären ja begründet über die Pandemie. Und wenn die nicht mehr gälte, würde die Pflicht auch entfallen. Das ignoriert aber, dass die Pandemie im Bundesrecht mit Infektionen nur lose zusammenhängt, gerade vom Bimbestag bis zur Wahl verlängert wurde, und für die Masken ohnehin keine Automatismen vorsieht. Und dann gibt es da noch meine Sicht als Person, die immer noch keine Aussicht darauf hat, überhaupt irgendwann mal einen Termin für eine Impfung vereinbaren zu dürfen. Da verlange ich dann schlicht von all jenen, die schon Termine haben/hatten, dass sie gefälligst genauso viel Rücksicht zu nehmen haben, und ihre potenziellen Virenschleudern verpacken sollen.

BKAhnungslos

Es ist mal Zeit für eine Märchengeschichte. Es war einmal ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt. Ein Verdächtiger der Tat ist ein paar Tage nach der Tat coneviently bei einer Schieerei mit örtlicher Polizei getötet worden, steht also nicht für Fragen zur Verfügung. Dass bei einem Gerichtsverfahren zu einem ganz anderen Fall jemand bezeugt, dieser Verdächtige habe den Auftrag zur Tat von einem Inoffiziellen Mitarbeiter eines Spionagepolizeidienst bekommen, ignorieren wir auch besser (weil es sonst zu wirklich unangenehmen Fragen kommen könnte, wie der, ob es Terror eigentlich auch ohne staatlichen Auftrag gibt, und die Antwort Nein lauten könnte). Der Bundeskriminalgeheimdienst hat dann also alles mögliche an Beweismitteln bekommen, und da eine Liste an Telefonnummern rausgeprökelt, mit denen der Verdächtige zu tun gehabt haben soll. Von denen sind auch alle untersucht, bis auf zwei. Da will der Bundeskriminalgeheimdienst (wisst schon, die Behörde, die alles verwanzen soll, weil $Angst) leider nicht in der Lage gewesen sein, mehr Details rauszufinden. Auftritt: RBB-Investigativ. Die nehmen sich die beiden Nummern, und stellen fest, dass bei der ersten Nummer der Bundeskriminelle Geheimdienst zu löd war, die Vorwahl zu ermitteln, und damit bei der Bundesnetzagentur nachzufragen. Is aber auch schwer, bei so Ziffernfolgen gegebenenfalls mehrfach jemanden zu fragen, der sich mit sowas auskennt. Und bei der zweiten Nummer, kommen die RBB-Spezielforscher auf die völlig abwegige Idee, die einfach mal anzurufen. Stellt sich raus, da geht jemand ran. Leider ist der Bundeskriminelle Geheimdienst ja keien Polizei, und kann deswegen nur extremst geheimst ermitteln. Sonst hätten die das bestimmt auch mal hinbekommen. Ach ja, weil der Bundeskriminelle Geheimdienst so peinliche Pannen hatte, braucht es dringendst: Bundeswanze, Vorratsdatenspeicherung, Einbruchs- und Raubrechte, und auch das Recht, Unschuldige zu foltern. Weil anders kann man ja unmöglich ermitteln.

TerrororganiSEK

Meldung aus der 'sowas in der Richtung sage ich schon länger'-Ecke: In Hessen sind in den letzten Tagen Durchsuchungen wegen rechten Terrororganisationen durchgeführt worden, und am Donnerstag hat der Drinnenminister Hessens deren Terrororganisation aufgelöst. Stellt sich raus, die waren bei einem SEK in Frankfurt. Aufgeflogen sind die wohl, weil bei einem von denen wegen Verdacht auf Bilder oder Videos von sexueller Misshandlung von Kindern Geräte durchsucht wurden, und da dann Verbindungen zu rechtsterroristischen Chatgruppen aufgetaucht sind. Warum bei hessischer Polizei, die sich doch mal selbst ausgestellt hatte, nicht besonders rechtsextrem zu sein, völlig unerwartet rechtsextreme Terrororganisationen gefunden werden? Nun, villeicht, weil man das erste Mal überhaupt mal hingesehen hat? Aber ganz bestimmt sind das nur bedauerliche Einzelfälle.

FBüffelung

Und dann war da die Räubergeschichte, wo FBI sich als Cryütohenndi-Verkäufer getarnt hat, und mehr oder weniger ehrlichen Personen verwanzte Henndis verkauft hat. Und dann haben sie neulich Leute weltweit hochgenommen, die angeblich irgendwas Böses mit den eben nicht verschlüsselten Henndis gemacht hätten.

Bei der Geschichtehabe ich (noch) keine fertige Meinung, wie ich das finden soll. Weil, einerseits das FBI die Behörde war, die ganz laut gejammert hat, nur Apple könne das Diensthenndi von dem einen Tüp aufmachen, der auf dem Diensthenndi ohnehin keine Informationen hatte, ohne dass sie vorher mal gefragt haben, ob jemand anders das Henndi aufmachen konnte. Andererseits haben wir da Kriminelle, die blöd genug sind, sich vom FBI 'Verschlüsselung' andrehen zu lassen (ja, okay, mit Crypto AG haben BND und Co das ganzen Regierungen verkauft. Komisch, ich seh da ein Muster...). Und dritterseits, was ist mit Nicht-Kriminellen, die dachten, sie kauften Sicherheit und Privatsphäre, die nicht Mainstream wäre, dann aber den gierigen FBI-Schnüfflern alle ihre Daten geschenkt haben? Inwiefern sollte sowas legal sein? Und gibt es in der Geschichte irgendwo jemanden Gutes?

Maskwürfe

Und dann gerüchtete es, der Moralminister Spahnungslos hätte so viele, ungeeignete Masken vor einem Jahr beschafft, dass er die ziemlich dringend ziemlich alle wieder loswerden wollte. Ein Magazin gerüchtete dann, dass der Minister geplant hätte, den Müll bei Behinderten und Obdachlosen abzuwerfen. Offizielle Reaktion aus dem Moralministerium: Stimmt irgendwie nicht. Was stattdessen richtig wäre, hüllte sich das Ministerium zumindest in den Nachrichten in Stille. Der Witz daran: Es mag sein, dass der Herr Moralminister nicht so unethisch handeln lassen wollte, aber zuzutrauen wäre es ihm eben auch.

Sticksturteil

Und dann war da noch... Der EuGH, der festgestellt hat, dass Deutschland seine Luftreinhalteziele nicht erfüllt hat. Das hat wohl erstmal keine direkten Auswirkungen, aber bei Wiederholungen könnte es teuer werden. Mal davon abgesehen, dass es den Umweltleugnern so schwerer fallen sollte, die Tatsache zu leugnen, dass die Umweltpolitik der Regierung völlig unzureichend ist.

Wanzenwarnung

Und dann ist es mal wieder Zeit für eine 'so etwas passiert wirklich selten'-Meldung: Und zwar gibt es einen offenen Brief an die Regier, wo der Chaos Computer Club, aber auch Google, Facebook und Andere appellieren, die geplante Ausweitung der Rechnerverwanzung nicht noch zu beschließen, bevor in wenigen Wochen die Legislaturperiode endet. Bisher war es so, dass gerade Facebook und Google sich nur selten auf einer Seite mit dem CCC befunden haben, aber das ist eine der seltenen Situationen, wo die Interessen von Netzaktivist:innen und Netzkonzernen mal übereinstimmen. Klingt komisch, ist aber so.

Viriantenamen

Letzte Woche hat die WGO (wenn die Regier von VN faselt, muss sie auch andere Organisationsnamen übersetzen) sich mal zu der Frage ins Benehmen gesetzt, wie die verschiedenen Corona-Virianten benamst werden könnten, ohne dass Regionen damit verbnden sind, und es aber auch nicht zu unübersichtlich wird (die Benennung von B.1.617.2 ist zwar inhaltlich begründbar, aber zu unhandlich im praktischen Einsatz) und hat beschlossen, griechische Buchstaben zu verwenden, so dass aus der "indischen Variante" B.1.617.2 eben der handlichere Name Delta wird. Kann man sich merken, reduziert Verwechslungen mit den anderen beiden "indischen Varianten" B.1.617.1 und .3, die es nicht dur Variant of Concern bringen im Moment, und ist dann doch wieder eindeutiger. Was in keiner der Nomenklaturen enthalten ist: eine Übersicht über die Änderungen der Viriante gegenüber dem vorherigen weitverbreiteten Virus, was hierzulande dann wohl die "englische Variante" B.1.17 wäre. Sonst könnte vielleicht auch auffallen, dass CoV2 nur ein begrenztes Repertoir an imemr wieder auftretenden Mutationen zeigt, von denen bisher keine akut gefährlich gewesen wäre.

Däneschnüff

Letzte Woche exklusiv-meldete die Tagesschau, dass eine Kooperation verschiedener Medien rausgefunden hat, dass nicht nur die Nasi alles abschnorchelt, sondern der dänische Spionagedienst denen geholfen hätte. Nicht berichtet wurde, ob die Kandisbunzlerin eines ihrer dicta wiederholt hätte (zur Auswahl stünden: "Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht" oder "wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten"). Mal davon abgesehen, dass wir schon wissen, dass sowohl In- als auch Auslandsgeheimdienste bekanntlich ebenfalls mit der Nasi rumschnüffeln. Der Überraschungseffekt hält sich also in Grenzen. 

Fluglandaufforderung

Knaller vom 23.: Da ist in Belarus ein Flugzeut gelandet, weil die dortigen Strafverfolger einen Passagier verhaften wollten, der irgendwas im Internetz veröffentlicht haben soll. Und die Nachrichten regen sich groß auf, wie Völlig Unvorstellbar das doch wäre, und Geht Ja Mal Gar Nicht, und Überhaupt. Und ich sitze die ganze Zeit nur da und versuche das zu vergleichen mit 2013, als Der Ami in Europa seine Lakaien angewiesen hat, den Flieger eines südamerikanischen Präsidenten zur Landung zu zwingen, weil der eventuell Ed Snowden an Bord hätte gehabt haben können. Wo war damals eigentlich die internationale Aufregung? Oder hab ich die nur vergessen? Jaja, sowas macht man nicht, geht gar nicht, et cetera, blabla. Glaubwürdigkeit fängt schon da an, wo man bei so einer Meldung dranschreibt, warum das denn etwas Anderes wäre, als das, was man als Gehilfe des Amis selbst schon gemacht hat. Sonst ist das nämlich nur noch lächerlich.