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Argumentationskette b0rked

Die Argumentation, warum sich die Buntestagsabgeordneten schon wieder eine Diätenerhöhung verpassen wollen, finde ich interessant. Die letzte Erhöhung wurde ja damit begründet, dass die Abgeordneten ihre Vergütung an eine willkürlich aussehende Vergütung von Angestellten/Beamten des öffentlichen Dienstes anpassen müssten. Außerdem wurde darauf verwiesen, wie lange sich die Abgeordneten keine tieferen Schlucke aus der Diätenpulle gegönnt hätten.

Danach wurde dann in den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst auf die Diätenerhöhung der Bundestagsabgeordneten verwiesen, um eine ordentliche Erhöhung auch für die Bediensteten des öffentlichen Dienstes herauszubekommen. Die Erhöhung auf die sich beide Seiten dann geeinigt haben, war auch entsprechend sehenswert.

Nun argumentieren die Abgeordneten der großen Koalition damit, dass ja der öffentliche Dienst eine so hohe Erhöhung bekommen hätte, die man ja auch mindestens benötigen würde. Warum man dann gleich aus den knapp über fünf Prozent Erhöhung für den ÖD eine mehr als sechsprozentige Erhöhung machen will, leuchtet mir jedenfalls nicht ein. Davon ganz abgesehen sind die absoluten Summen schon ziemlich dreist. Im Endeffekt kommen so innerhalb weniger Jahre 1000 Euro mehr Bruttovergütung auf die Abgeordneten zu. Die zusätzlich auch bezahlten (steuerfreien) Pauschalvergütungen für alle möglichen Sonderausgaben, die ein Abgeordneter so haben könnte, werden ja von den Abgeordneten komischer immer wieder gerne unter den Tisch gekehrt. Dass die Bediensteten des ÖD diese Vergütungen nicht erhalten, darf dafür dem geneigten Leser klar sein.

Oh, übrigens: Mein Arbeitgeber würde wahrscheinlich etwas unentspannt reagieren, wenn ich so viele Nebenjobs annehmen würde, wie mancher Abgeordnete sie vermeldet hat. Mal ganz davon abgesehen, dass sich mir der Verdacht aufdrängt, so mancher Abgeordnete arbeitet nicht für das Volk, sondern für diverse Lobbyvereinigungen, wie die Medienmafia. Anders kann ich mir jedenfalls das Geschwafel diverser Abgeordneter nicht erklären.

Aber natürlich sind Abgeordnete unabhängig. Und Wahlcomputer sind sicher.

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Kommentare

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Brandau am :

Das ist der Vorteil, wenn man sich seine Bezüge selbst festsetzen kann. Man muß es nur weit entfernt von irgendwelchen Wahlen machen, dann gerät es bis dahin in Vergessenheit.

Andre Heinrichs am :

Wahlen? Wer hat doch mal gesagt, wenn Wahlen etwas verändern könnten, wären sie doch schon längst verboten? Irgendwie hatte der Mensch Recht, finde ich. Für die ganz hartnäckigen Flecken Fälle gibt es ja immer noch Wahlcomputer.

doppelfish am :

Meinste, die wählt noch jemand freiwillig? Deshalb brauchen wir doch Wahlcomputer.

Andre Heinrichs am :

Wie, wählen? Ich dachte, diese archaischen Maßnahmen wären abgeschafft?

Andrea Hopp am :

Die wählen sich doch praktisch selber :-) Wahlen sind im allgemeinen nur noch dafür da, um in der Öffentlichkeit politisch korrekt da zu stehen.

Andre Heinrichs am :

Wenn die Öffentlichkeit irrelevant ist, warum meinen die Politiker, darin gut dastehen zu müssen?

doppelfish am :

Wenn sie alleine dastehen, ist das allemal gut genug. Und mal im Ernst, wer sonst hält sich schon freiwillig in solcher Gesellschaft auf?

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