Geld, was für Geld?
Die Bank mit dem großartigen Namen Hypo Real Estate sollte ja eigentlich aus dem selbst verursachten Finanzierungsloch durch Spenden der Regierung und der Banken- und Versicherungswirtschaft gerettet werden. Dummerweise kam im Laufe des Wochenendes mal jemand auf die Idee, die Zahlen nochmal nachzurechnen. Dabei kam raus, dass die Summe von 35 Mrd. Euro nicht ausreichen würden. Die Bank mit dem lustigen Namen braucht nämlich fast das Doppelte, 50 Mrd. Euro im Jahr 2008, und 100 Mrd. bis Ende 2010. Nun gab es also wieder das Problem, woher man das Geld bekommt, wenn man diese komische Bank nicht in die Insolvenz geraten lassen will.
Als Begründung, warum man das nicht wolle, gaben die Kanzlerette und der Finanzminister an, dass eine Pleite der einen Bank auch Auswirkungen auf andere Banken haben würden. Und folglich hat die Regierung sich wohl am Sonntag darum bemüht, und weitere 15 Mrd. Euro locker gemacht. Wo das Geld herkommt, habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Jedenfalls wird mit der stolzen Summe von 50 Mrd. Euro also die HRE gestützt.
Gleichzeitig ließ die Bundesregierung folgendes verkünden:
Die Bundesregierung hat angesichts der sich verschärfenden
Bankenkrise erstmals eine Komplettgarantie für private
Spareinlagen in Aussicht gestellt. Die Einlagen der Sparerinnen
und Sparern seien sicher, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel
in Berlin. Finanzminister Peer Steinbrück betonte, dass die
Sparer in Deutschland nicht befürchten müssten, einen Euro
ihrer Einlagen zu verlieren. Die Bundesregierung arbeite mit
Hochdruck an einer Lösung der Krise.
Den Spruch, dass irgend etwas sicher sei, habe ich irgendwie noch im Ohr. Hat den nicht ein Minister mit beschränkter Körperhöhe über andere finanzielle Belange der Bevölkerung betont? Ganz offensichtlich hat da jemand Angst davor, dass zu viele Bürger ihr Geld nicht mehr den Banken anvertrauen. Da stellt sich mir doch die Frage, was unsere Regierung damit zu tun hat, und wie die sicherstellen will, dass das Versprechen auch zutrifft. Immerhin ist der deutsche Staat auch schwer verschuldet.
Kommentare
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Olaf am :
Natürlich geht derzeit die Riesenangst vor kurzfristigen Auswirkungen um und der Staat wird ziemlich sicher da auch Geld hineinpumpen um Insolvenzen derart großer Banken zu verhindern. Schlimm find ich das fürs erste gar nicht, der Staat an sich ist ja letztendlich irgendwie immer eine Sicherheitsgarantie - schlimm ist nur die Botschaft an alle Spekulenten "macht weiter so, wenn schiefgeht gibts eh einen Rettungsanker".
Andre Heinrichs am :
Und ja, ich habe da auch massive Probleme mit, wenn die Spekulanten (und deren Manager) indirekt gezeigt bekommen, dass sie ja richtig gehandelt haben müssen. Nur nochmal zum Mitlesen: Die Bank hat wohl langfristige Kredite mit kurzfristigen Krediten finanziert. Das müsste mal ein Privatbürger versuchen. Da wäre die SCHUFA aber gar nicht cool.
Und wenn ich grad dabei bin: Die Summe, die der Staat da ohne Weiteres locker gemacht hat, die 26600 Millionen, oder 26'600'000'000 Euro, die hat der Staat auch nicht. Dafür muss der Staat, also *wir Steuerzahler* erst nen Kredit aufnehmen. Das sehe ich nun einfach nicht ein. Oder wie es jemand sehr passend auf der WallStreet gezeigt hat: klick.
Pelle am :
Michael Kostic am :
Wer hat den Damen und Herren Spekulanten denn diese Summen zur fast schon freien Verfügung gestellt? 40 bis 50 Supperreiche die sich jetzt am Volk bedienen wollen? Oder viel eher die Millionen naiven Lottospieler die seit Jahren die Aktien- und Wertpapierdepots wie Fonts aufpumpen, als gäbe es nichts Besseres?
Ärzte die mit Anwälten über Derivate diskutieren? Architekten die sich mit Pädagogen über die Auswirkungen gewisser Ein- und Verkäufe von XYZ am Aktienmarkt unterhalten?
Meine Position: Lasst sie an die Wand fahren sonst lernen sie nie etwas diese feinen, schlauen, klugen und ach so mündigen Bürger!
Oder besser noch: Zwingt die Finanzämter zur Offenlegung der Fakten und dann lasst "Die Sparer" (also die welche wirklich noch ein Sparbuch ihr Eigen nennen) in den Arenen auf "Die Lottospieler" los die Aktien und Fontpapiere ihr Eigen nennen (bzw. um drei Ecken herum an irgend einer Leasingfirma beteiligt sind)...
TK am :
*) geschert?
Michael Kostic am :
Gute Idee! Die Schäfer waren es! Die sind Schuld,.. an ALLEM!
Andre Heinrichs am :
Michael Kostic am :
Was denkst Du denn warum ich vorgeschlagen habe das die Finanzämter die Daten offenlegen sollten.
Aber diese unschöne Fratze des lieben Bürgers von Nebenan, wollen wir dann doch nicht wahrhaben. So ist das halt...
Allein die Aktienabstraktion:
Jemand der als abhängig Beschäftigter Aktien kauft (auch im Depot), könnte auch gleich diesen Teil seines Gehaltes seinem eigenen Arbeitgeber (oder dem des Nachbarn) in die Hand drücken. Wie wir gerade sehen, nicht die schlechteste Variante sein sauer erarbeitetes zu verbrennen.
Derweil lies mal hier: http://thinkabout.ch/article/wir-haben-es-kommen-sehen
Wir "Die Bürger", haben "Die Banken" zu dem gemacht was sie sind...