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25%-Ecksperte

Der DIW-Chef Zimmermann ist offenbar einer der Ecksperten, die der Regierung einflüstern wollen, wie sie die Wirtschaft retten könnten. Dafür hat sich der Herr Ecksperte ins Hirn gesetzt, dass man die Umsatzsteuer (auch bekannt unter dem Namen Mehrwertsteuer) mal eben um 6 Prozentpunkte erhöhen könnte, auf 25%.Zur Begründung gibt Zimmermann an, dass man das ja nurfrüh genug ankündigen müsse, weil dann das Stimmvieh die Bevölkerung noch schnell ganz viel kaufen würde. Außerdem hätten ja skandinavische Länder auch eine Umsatzsteuer von 25%.

Bei solchen Ansagen wird mir gleich mehrfach schlecht: Erstens ist so ein Einkaufsfeuerwerk ganz offensichtlich zeitlich eng begrenztr (man kann nur schlecht mehr Geld ausgeben als man hat, und wie viele Autos, Kühlschränke, Computer kann man sich wohl auf Vorrat in die Wohnung stellen?), und nach dem Ausgabenwahnsinn  passiert das selbe wie in der Auto-Industrie: Der Markt ist übersättigt, es wird unterdurchschnittlich viel gekauft.

Das Skandinavien-Beispiel hinkt massiv, weil dort ja bekanntlich ein grundlegend anderes Steuer-System vorliegt. Da gibt es eben nicht nur höhere Umsatzsteuern, sondern auch deutlich höhere Steuern auf Vermögen. Wenn man sich andere Steuersysteme als Vorbild nehmen will, darf man eben nicht einfach nur Teile davon rauspicken, und so tun, als existiere der Rest nicht.

Was Zimmermann mit seinem 'Vorschlag' aber offenbar ganz unterschlägt, ist die Tatsache, dass eine höhere Umsatzsteuer dafür sorgt, dass die Bürger sich von ihren Löhnen und Gehältern (beziehungsweise den Sozialleistungen) weniger kaufen können. Denn auf einmal bleiben von 100 erarbeiteten Euro nicht mehr 81 Euro zum Konsum über, sondern nur noch 75. Entweder müssten also massive Preissenkungen stattfinden, oder die Löhne, Gehälter, und eben auch Sozialleistungen entsprechend massiv erhöht werden. Nachdem das mit Sicherheit nicht passieren wird, ist eine Umsatzsteuererhöhung der Wirtschaft, und damit indirekt dem Staat, massiv abträglich.

Herr Zimmermann, machen Sie ruhig so weiter, wenn Sie den Staat an die Wand fahren wollen. Die Richtung stimmt jedenfalls schon mal.

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