Nichtdoktor
Und dann war da noch der neue Generalsekretär der CSU, der in Prag an einer Uni einen Titel erworben hat, der in Deutschland nur in Berlin und Bayern als Doktor bezeichnet werden darf. Der Herr Generalsekret hat den PhDr (wie die bundeseinheitlich korrekte Bezeichnung gewesen wäre) aber trotzdem als Dr. vor seinem Namen spazieren geführt, obwohl ihm seit Jahren hätte bekannt sein dürfen, dass das juristisch ziemlich nah an einer Straftat ist. Gerade als Generalsekret stand der Herr Andreas Scheuer das kleine Bisschen mehr im Scheinwerferlicht, was es brauchte, damit bekannt wurde, dass der formschöne Doktorgrad, mit dem er sich zu schmücken pflegte eben kein "vollwertiger" Doktorgrad ist, und so hat der feine Herr am Freitag verkündet, auf die Verwendung verzichten zu wollen ("vorerst, und ich betone: Vorerst", wie eine andere Lichtgestalt der CSU mal sprach).
So weit, so unspektakulär, wäre da nicht die Kampagne der CSU, die unter dem Slogan "Wer betrügt, fliegt" dämliche rechtsextreme Propaganda gegen angebliche Sozialbetrüger aus dem Ausland macht. Nun, Herr Generalsekretär, wohin fliegen Sie denn? Und wenn Sie schon mal dabei sind, nehmen Sie die anderen Betrüger aus Ihrer Partei gleich mit, oder müssen die noch separat motiviert werden? Wer bleibt dann von der CSU eigentlich noch übrig, oder kann die Partei dann gleich komplett entsorgt werden?
Aber mal Scherz beiseite, glauben Politiker, dass das niemand merkt, wenn die das Volk wieder und wieder verarschen wollen? Und wieso stehen die so oft auf Doktortitel? Glaubt irgend jemand ernsthaft, einem Politiker würde ein wissenschaftlicher Titel irgendwo helfen? Die Anzahl Fälle, wo das tatsächlich passieren würde, wären doch eher selten...
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