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Selbstermafiung

Es ist mal wieder Zeit für eine Geschichte mit Content-Mafia.

Diese Geschichte beginnt damit, dass in USA Leute auf die Idee kamen, Bücher zu digitalisieren und ins Internet zu stellen, deren Copyright-Schutz abgelaufen ist. Das Ganze nennt sich dann Projekt Gutenberg und stellt die digitalen Bücher mal eben kostenlos zur Verfügung. So weit, so märchenhaft.

Dann kam ein deutscher Verlag, der in Deutschland an der gigantischen Summe von 18 Büchern noch Rechte für eine digitale Veröffentlichung geltend macht, klagt gegen die US-Betreiber vor einem deutschen Gericht und bekommt einen Beschluss (oder Urteil, oder wasauchimmer, da sind die Berichte mir zu dünn). Die Betreiber wollen sich mit dem ganzen Mist nicht rumschlagen, sie betreiben die Plattform ohnehin ehrenamtlich, und sperren kurzerhand deutsche IPv4-Adressen vom Zugriff aus, dann darf der deutsche Verlag sich gehackt legen. Wenn irgendwann auch die exklusiven Verwertungsrechte in Deutschland ausgelaufen sind, kann die Sperre ja qwieder weg, aber das eilt ja nicht.

Da hätte die Geschichte beendet sein können, wenn die Verwerter vom Verlag S. Fischer nicht völlig ahnungslos wären, der wegen exklusiver digitaler Verwertungsrechte immerhin deutsche Internetteilnehmer vom Zugriff auf ansonsten gemeinfreie Werke abgehalten hat. So heulten Vertreter des Verwertungsgierigen Verlags öffentlich rum, dass die Sperre ja Nutzer der Plattform gegen den geldgeilen Verlag aus der Holtzbrinck-Gruppe aufbringen wolle. Dabei übersahen die Rechteverwerter bestimmt nur, dass ohne ihre Heulerei die Nachrichten nicht zum zweiten Mal binnen weniger Tage über den Sachverhalt berichtet hätten. Und so gratuliere ich dem Verlag S. Fischer aus der Holtzbrinck-Gruppe dass es den Verantwortlichen gelungen ist, mehrfach in eienr Woche negativ in den Meldungen des Heise-Tickers aufzufallen.

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