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March For Our Lives

Es ist mal wieder Zeit, auf die Jugend in USA zu schauen. Und zwar war da am Samstag der groß geplante Termin zum 'March for our lives' wo angestoßen durch die Floridianischen Überlebenden des Schulmassakers eine Groß-Demo in Washingtin geplant war, der sich insgesamt mehr als achthundert weitere Veranstaltungen weltweit angeschlossen haben. Von der Demo habe ich schon deswegen mitbekommen, weil ich seit dem ersten öffentlichen Auftreten dank Twitterliste ziemlich viel mitbekomme, was im Umfeld der Parkland-Schüler passiert.

So gab es zum Monatstag des Massakers, am 14. bereits einen School Walkout, bei dem Schüler in USA den Unterricht verlassen haben, um für jedes der Opfer eine Minute zu gedenken. Besonders aufgefallen sind mir dabei die Schulen in Columbine (da war der Massenmord schon 1999) und Sandy Hook (2012 wurden dort Kinder getötet). Außerdem fiel noch eine Elementary School aus Virginia auf, wo zwei elfjährige ihren Walkout organisiert haben, und dann achtzehn Minuten der Opfer gedacht haben. Die zusätzliche Minute war einer schwarzen Schülerin (ich habe gerade nochmal nachsehen müssen: Courtlin Arrington ist der Name) gewidmet, die ebenfalls seit dem Florida-Vorfall von Schusswaffengewalt getötet wurde.Die Kinder da haben sich auch Gedanken über ihre Mitschüler gemacht, und waren extra leise, um die nicht zu stören, hatten für eine Journalistin, die vor Ort berichtet hat extra ein paar Begleitunterlagen zusammengestellt.

Außerdem gab es in Florida eine kleinere Gesetzesänderung in Sachen Waffenkauf. Da muss man dann doch 21 sein, bevor man sich mit Massenvernichtungswaffen eindecken kann. Die Waffenlobby hat schon Klage gegen das Gesetz angekündigt.

Nun war also die große Demo. Ich habe keine unabhängigen Zahlen über Teilnehmer gesehen. Angemeldet waren eine halbe Millionen, mir sind Zahlen zwischen achthunderttausend und einer ganzen Millionen begegnet. Auf Bildern und Videos sind auch jeden Fall eine größere Anzahl Demonstranten zu sehen. Auch zu sehen: Eine große Bühne, auf der sich im Lauf der mehrstündigen Veranstaltung ein Programm aus Rednern, Musikern und Videoeinspielern abgesüielt haben. Dank Periscope-Stream konnte ich auch einen Teil der Veranstaltung live verfolgen. Da gab es dann eher langweilige Allgemeinplätze, Musik, die wohl kulturell an Grundlagen anknüpft, die mir nichts sagen, bis auf der Bühne ein Mädel auflief, die mir dann doch eher jung aussah. Stellt sich raus, die Organisatoren haben Naomi Wadler zu einer Rede motiviert. Naomi war die eine Hälfte der Organisatoren des bereits erwähnten Walkout in Virginia. Im Livestream kann man so schlecht mitschneiden, aber freundlicherweise gab es auch TV-Sender, die die einzelnen Reden handlich auf Youtube gestellt haben. So verlinke ich einfach mal die 3:30-Rede von Naomi.

Mir fehlte dann noch eine Rednerin aus dem vergangenen Monat: Emma Gonzalez, die mit ihrer emotionalen "We call BS"-Rede die erste Welle an öffentlicher Aufmerksamkeit erregt hat. Die trat dann auf, als ich bereits den Stream abgestellt hatte, und tat etwas ganz ungewöhnliches. Andere Redner haben sich so zwischen 2 und 4 Minuten mit ihren Reden gehalten. Emma hatte auch eine rund 3 minütige Rede, die darauf zulief, was die Getöteten alles hätten tun können. Und dann stand sie schweigend auf der Bühne. Das Publikum war erkennbar verwirrt, es gab ein paar Sprechchöre, bis 6 Minuten zwanzig nachdem Emma auf die Bühne gekommen war ein Alarm signalisierte, dass die Zeit abgelaufen wäre, die der Täter bei seinem MAssaker damit verbracht hat, Menschen zu töten. Auch das Video gibt es online.

Insgesamt bleibt bei mir der Eindruck einer beeindruckenden Menschenmenge, mit ein paar beeindruckenden Reden (ehrenhafte Erwähnung: Eine Enkelin von Martin Luther King hat kurz gesprochen), und die klare Aufforderung an die Politiker, doch endlich mal etwas zu tun, damit Massenvernichtsungswaffen besser reglementiert werden. Die Drohung ist klar: Wer das nicht tut, wird bei den nächsten Wahlen nicht auf Stimmen der Demonstranten hoffen dürfen. Ich hoffe, dass die Botschaft ankommt.

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