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Notaufbühr

Komische Idee des Chefs des Kassenärztlichen Bundesvereinigung: Wer 'unnötig' in eine Notaufnahme ginge, müsste eine Gebühr extra zahlen. Und um rauszufindne, was unnötig wäre: Naja, wer nicht vorher eine Leitstelle angerufen hätte. Weil: Wer noch selbst in die Notaufnahme gehen könnte, wäre ja bestimmt gesund genug. 

Dazu fallen mir spontan einige Gedanken ein: Erstmal meine eigene Sicht: Ich war bisher zwei Mal in Notaufnahmen. Einmal, als mein Shunt aufgegeben hatte, und ich nur noch einen Krankenwagen telefonisch bestellen konnte, der mich dann übrigens später auch Geld gekostet hat. In dem Zustand hätte ich nicht mehr länglich mit irgendwem argumentieren können, weil mein Gehirn unter Überdruck stand, und alles, was Höhere Hirnfunktionen liefern würde, nicht funktionierte. Weswegen ich auch nicht mal ein paar Klamotten einpacken konnte. Die zweite Notaufnahme war knapp zwei Jahre später, als ich mit dem Auge auch an einem Samstag ins Krankenhaus sollte. Das war quasi geplant, weil ich am Vortag nicht gleich auf Station bleiben konnte, weil ich eben keine Klamotten dabeigehabt hatte, als ich morgens in der Augenarzt-Praxis eingeschlagen bin, die mich dann an die Ambulanz überwiesen hat, und wo ich - wie ich mir hinterher zusammenreimen konnte - völlig berechtigt als Notfall drangekommen bin. Da war die Notaufnahme schlicht der einzige Weg, wie das Krankehaus Aufnahmen administriert hat, die normalen Büros waren schlicht nicht besetzt. 

Was ich aus meiner begrenzten Sicht nicht überblicken kann: Ist es ein Problem, dass Leute ohne dringende Probleme in den Notaufnahmen von Krankenhäusern einschlagen und da die Anwesenden mit Routine-Kranken belästigen, die viel besser am nächsten normalen Arbeitstag in Arztpraxen aufgehoben wären? Wenn ja, wie groß ist das Problem überhaupt? Oder einfacher gefragt: Gibt es da etwas zu regeln? Klar, gibt es Anektoden von Leuten, die eigentlich einsam sind, und sich dann Krankenwagen rufen, um mal jemanden zu haben, mit dem sie sich unterhalten können. Aber, würde da sowas wie eine Extra-Gebühr helfen? 

Umgekehrt gibt es auch Anekdoten von Leuten, die trotz dringend behandlungsbedürftigen Erkrankungen eben nicht bei einem Arzt aufschlagen, sondern das aussitzen, bis irgendwann Symptome so deutlich werden, dass es nicht mehr anders geht. Denen wird mit so einer Gebühr ja nicht gerade dabei geholfen, früh mal im Krankenhaus vorstellig zu werden. 

Was hier helfen würde: saubere Zahlenbasis der Fälle. Wie viele 'unnötige' Besucher, und wie viele 'zu späte' Besucher gibt es so in Summe, und was kann man dafür tun, dass die Unnötigen weniger im Krankenhaus aufschlagen, während die Nötigen das früher tun sollten? 

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