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Scrubbing-Quench

Die Meldung als solche habe ich zwar auch im Podcast heute verstaut, aber da hatte ich nur einen Teil des Problems verstanden. Wie es aussieht, gab es am Mittwoch im LHC einen unerwarteten Quench, das heißt, dass an einer Stelle die Supraleitung für die Elektromagneten ausgefallen ist, während gerade eine größere Anzahl Protonen im Ring war (zum Glück nur bei 450 GeV Energie). Im Nachgang stellte sich dann heraus, dass ein Messsystem des QPS falsch verkabelt war, aber auch da zum Glück nur auf einem von zwei Strängen. Der korrekt verkabelte Strang hat dann dafür gesorgt, dass die Protonenstrahlen sofort aus dem Ring geworfen wurden, und damit weitergehende Schäden an den Magneten verhindert. In der Folge war dann bis Freitag spät Abends der LHC aus, während sowohl der Fehler, also die Verkabelung korrigiert wurde, alle davon betroffenen Systeme genauer geprüft wurden, und auch nach weiteren Kabelfehlern gesucht wurde (da gab es keine Systeme, die auf beiden Strängen unterschiedliche Werte gesehen hätten. Wenn es also noch einen Kabelfehler geben sollte, beträfe der beide Stränge).

Freitag Abend gab es dann die Freigabe, dass wieder Protonen in den Ring gelassen werden dürfen, um den eigentlich geplanten Scrubbing-Lauf fortzusetzen. Dabei geht es darum, dass letztes Jahr im Herbst Probleme auftauchten, als viele Protonenpakete mit sehr kurzem Abstand voneinander in den Ring gelassen wurden. Da gab es offenbar Gas, was aus Teilen der Ringmaterialien ausgegast ist. Letztes Jahr haben die Verantwortlichen dann probiert, ob es hilft, wenn eine größ'ere Anzahl Protonen einfach für eine Weile im Ring zirkulieren, damit Ausgasungen provozieren, und die Gase dann einfach abgepumpt werden können. Das war letztes Jahr erfolgreich, weshalb der Schritt dieses Jahr gleich in den Kalender aufgenommen wurde. Von außen sehen die Scrubbing-Läufe allerdings äußerst unspannend aus. Ich hoffe mal, dass die dann nächste Woche planmäßig beendet werden, und der LHC wieder zum Physikprogramm zurückkehrt. Da gibt es dann wenigstens Futter für die Physiker, von denen ich mir ja eine Antwort darauf erhoffe, ob die Meldungen vom Tevatron bestätigt werden können und es tatsächlich ein bisher nicht erwartetes Teilchen/Kraft in den Messwerten gibt. Nachdem da vor allem eien bestimtme Art von Teilchenzerfall benötigt wird, dürften einige Kollisionen hilfreich sein.

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