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Brüllhofer

Erinnert ihr euch noch daran, wie nach dem Ausscheiden des gelhaarigen Freiherrn wegen Plagiat die damalige Regierung umgeschoben wurde, und ein CSU-Dödel Friedrich zum Innenminister wurde? Und was dessen erste öffentliche Wortmeldung enthielt? Der Islam gehöre ja gar nicht zu Deutschland hat das Bündel an Kompetenz damals öffentlich verkündet. Nun gibt es ja wieder einen CSU-Dödel als Innenminister, und auch wenn der nicht nach großem Stühlerücken in das Amt gerät, verkündet auch Seehofer in seiner ersten öffentlichen Ministerialverlautbarung, der Islam gehöre nicht zu Deutschland.

Da stellen sich mir ein paar Fragen: Friedrich fiel während seiner Amtszeit nicht gerade mit überragender Intelligenz oder auch nur hinreichender Verfassungstreue auf. Will Seehofer ihm da nacheifern? In Friedrichs Verantwortung fiel unter anderem ein verfassungswidriges Bundeswahlgesetz. Nachdem es schon länger Andeutungen gibt, man könnte mal wieder an dem Gesetz rumpfuschen, plant Seehofer sich dazu Beratung von Personen einzuholen, die schon mal BVerfG-Urteile zu dem Thema gelesen haben?

Dann fällt auf, dass Minister der selben Partei, die in ihrem Namen behauptet christlich und sozial zu sein, sich mit inhaltsgleicher Wortmeldung in die Öffentlichkeit drängen. Ich fidne ja positive Identifikationen besser. Was gehört den laut dem Dogma der CSU-Kirche "zu Deutschland"? Eine CSU, die erst nach Ende des Weltkrieges gegründet wurde, und damit ein paar hundert Jahre jünger als der Islam ist, dürfte kaum "zu Deutschland" gehören. Auch, weil die Partei nicht außerhalb des Bundeslandes Bayern existiert, und damit eher "zu Bayern" als "zu Deutschland" gehören dürfte. Aber vielleicht geht es den CSU-Predigern auch nur um Moralvorstellungen, die sie Mitmenschen aufdrängen wollen (was anders als bei der Scharia-Polizei ja nicht Böse ist, weil.). Von daher: Kann der notorische Ehebrecher Seehofer vielleicht seine Moralvorstellungen erläutern, die er als allgemeingültig angesehen wissen will? Sein Lebenswandel wirkt auf mich als Unbeteiligten nicht so, als entspräche er einer kirchlichen Lehrmeinung. Aber der Lebenswandel von Geistlichen, die sich an Minderjährigen vergehen entspricht ja auch nicht der öffentlich dargestellten Lehrmeinung, insofern ist das vielleicht kein gutes Beispiel. Aber vielleicht wollen die ganzen Moralapostel auch gar nicht ernst genommen werden, und Friedrich, Seehofer und der Rest der laut in die Landschaft rufenden Figuren will einfach nur ausgelacht werden. Dazu wäre ich gerne bereit.

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