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Amotio: Netzhautablösung - (m)eine Geschichte

Ich wollte mal für Leute, die sich im Netz Informationen erhoffen, meine Erfahrungen zusammenschreiben. Meine Live-Berichte hab ich unter dem handlichen Tag Amotio zusammengefasst. Kurze Zusammenfassung: Ich hatte links eine ziemlich heftige Amotio, oder Netzhautablösung, die eine ausführliche OP benötigt hat. Falls ihr die Vermutung habt, ihr könntet eine Netzhautablösung haben: Ab zum Augenarzt, sofort! Das läuft als Notfall ohne Termine oder lange Wartezeit. Und es gibt keinen Grund mit dem Gang zum Arzt zu warten.

Los ging die Geschichte wohl am Jahresanfang, als es so unangenehm kalt war. Da ist wohl ein Blutgefäß geplatzt, was sich durch einen grauen Schleier gezeigt hat, der auf dem linken Auge das ganze Bild gestört hat. Nun war mir das linke Auge nicht besonders wichtig, und so habe ich nichts weiter getan, als im Netz nachzulesen, dass das wahrscheinlich ein Blutgefäß gewesen sein dürfte. Im Nachhinein war das ein Fehler.

Dann ging die Geschichte Ende Mai/Anfang Juni weiter, als innerhalb einer Woche das Auge erst schwarze Balken oben und unten ins Bild geschoben hat, um dann am Sonntag praktisch nur noch hell und dunkel unterscheiden zu können. Da war ich immerhin schon im Krankenhaus. Auch hier darf locker als Fehler bezeichnet werden, dass ich erst Freitag zum Augenarzt gegangen bin (mit Amotio braucht man gar keinen Termin, das ist nach jeder Definition ein Notfall). Noch am selben Tag durfte ich dann in der Augenambulanz untersucht werden, und habe sofort einen Termin zur stationären Aufnahme bekommen.

Vielsagend war, dass drei Ärztinnen beim betrachten der Netzhaut zum Ergebnis kamen, dass "das nicht gut aussieht", was ich erst viel später verstanden habe. Eigentlich hätte die Ablösung wohl auch totale Blindheit als OP-Ergebnis bringen können, aber die Ärztin hat offenbar gute Arbeit geleistet. Aus dem Entlassungsbrief habe ich nicht nur so ekelige Begriffe wie Vitrektomie (googelt's selbst) gelernt habe, sondern auch festgestellt habe, dass die Behandlungsmöglichkeiten im Netz unvollständig sind. Jedenfalls wurden bei mir sowohl Kryo-Behandlung, Cerclage (ich übersetz das immer als "Gürtelchen ums Auge"), als auch Silikonöl (das gute 5000er) eingesetzt. Dann gab's noch ne Retinektomie, bei der offenbar überschüssiges Gewebe entfernt wurde. Rund zwei Stunden hat die OP laut einer Auskunft gedauert.Und eine Auskunft, die sich so im Netz und auch bei keinem Arzt findet: Laut Entlassungsbrief soll das Öl so lange im Auge bleiben, wie es geht. Da werden nur zwei Gründe genannt, warum das Öl raus kommen könnte: Wenn es Schmerzen verursacht, oder der Augendruck "entgleist" (steht da so).

Nach der OP hat erstmal das operierte Auge empfindlich auf Bewegung reagiert, weil wohl die Hornhaut sehr rauh war, und von innen am Augenlid gerieben hat. Der Tränen-Reflex des Auges hat dagegen nicht geholfen, so dass die ersten Tage nach der OP sehr unangenehm waren. Das Auge hat dann bis Freitag (OP war am Montag) gebraucht, bis ich es mal vorsichtig ausprobieren konnte. Ja, ich konnte vier Tage nach der OP wieder mit dem Auge sehen, wenn auch nicht besonders gut. Da war mir schon klar, dass meine bisherige Brille das Auge mehr behindert als dem hilft.

Vorläufiges Testergebnis: Auge funktioniert, braucht aber bummelig +9 Dioptrien im Vergleich zu vorher, wo das Auge sehr kurzsichtig war. Bei einer der Nachkontrollen war meine Augenärztin mit der Netzhaut nicht zufrieden, und hat mich nochmal in die Ambulanz überwiesen. Da hat mir die Chefärztin (die mich auch operiert hat) für noch eine OP angemeldet, aber die zweite OP war dann doch nicht nötig, weil drei Ärzte der Überzeugung waren, dass da doch keine zu operierenden Ablösungen vorlägen. Vermutlich hat sich die Netzhaut mit Hilfe des Öls wieder an die Augenwand angelegt. Während ich den Text hier schreibe, war ich noch nicht wieder bei der Ärztin, in der Hoffnung, dass sie die Netzhaut auch gut angelegt findet. Auch noch offen: Die Bestellung einer neuen Brille, die sechs Wochen nach der OP erst stattfinden kann, weil sich bis dahin das Auge noch zu sehr verändern kann. Messgeräte für die Sehschärfe kommen laut Auskunft eines Arztes nicht in Frage, weil die wohl mit dem Öl im Auge nicht richtig messen können. Bei meiner Hornhautverkrümmung hatten die es davor auch schon schwer, von daher dürfte das nicht viel Neues geben, das Auge muss wohl klassisch eingemessen werden, indem ich versuche zu erkennen, welche Gläser besser passen. Das kann dauern.

Ach ja, zur Frage, wie schnell das Auge wieder geheilt ist: Innerhalb der ersten drei oder vier Tage nach der OP hat sich die Hornhaut wieder beruhigt und das Auge hat nicht mehr so sehr rumgetränt. Erstmalig getestet hab ich das Auge am vierten Tag nach der OP, da konnte es bereits sehen, vertrug sich aber nicht mit dem anderen Auge. Das heißt, sobald beide Augen auf waren, gab es Doppelbilder, und ich hab dann schnell ein Auge geschlossen. Einzeln konnte das (weitsichtige) Auge dann aber schon ganz gut sehen, nur dass gerade Linien in der Bildmitte ne Beule nach innen bekommen. Den Fehler habe ich auch immer noch. Beide Augen gleichzeitig hatte ich dann irgendwann auch mal offen und war einigermaßen überrascht. Mit Brille wollte das Auge dann erst nen Monat nach der OP offen sein, und darf seitdem als Erweiterung des Blickfelds dienen. Mit ner Brille wird das hoffentlich noch etwas mehr Funktion.

Update am 26.7.: Der erste Versuch, mir eine Brille zu bestellen war nicht sehr erfolgreich, dafür war die Nachkontrolle beim Augenarzt umso erfolgreicher: Offenbar gehöre ich ausnahmsweise mal zum Mailstream, also zu den 85% bei denen nach einer Netzhautablösung nur eine OP nötig ist, um die Netzhaut wieder zu befestigen. Damit bleibt dann noch die Frage nach einer Brille offen. Ach ja: Das Auge misst doch nur -1,5 Dioptrien, also immer noch +7 gegenüber der bisherigen Brille. Und ja, da will ich mir auch noch eine passende Brille schnitzen lassen, oder zumindest Fensterglas einsetzen lassen. Ich will wissen, ob die Doppelbilder echt sind, oder genau wie mancher scheinbare Blitz eher von der Brille als vom Auge kommt.

Update 6.9.: Mit der Netzhaut ist meine Ärztin inzwischen zufrieden, aber dafür entwickelt das Auge wohl einen grauen Star. Ihre Empfehlung deshalb: Es sollte nochmal geprüft werden, ob das Öl nicht doch besser entfernt werden sollte. Aber ins Krankenhaus will sie mich erst nach dem nächsten Termin in drei Monaten schicken. Bis dahin gilt noch die Empfehlung aus dem Entlassungsbrief: Öl belassen, es sei denn, es macht Druck oder Schmerzen.

Au-ge: Flacker

Gestern Abend und über Nacht war das Auge unbrav und hat erst geschmerzt, als ich versucht hab, die verklebten Wimpern (das ganze Tropfen-Zeug hinterlässt da Spuren) mal etwas zu befreien. Über Nacht hat es sich dann total verklebt, was sich zum Glück aber ohne den Einsatz von hartem Werkzeug noch öffnen ließ. Tagsüber war das Auge dann relativ brav, es hat sich nur am späten Nachmittag (also so vor zwei bis drei Stunden) ein Geflacker am linken oberen Bildrand zugelegt. Laut dieser Seite kommt als Ursache für Geflacker die Durchblutung, ggf. auch im Gehirn in Frage. Und wo ich schon mal eine seriös aussehende Seite gefunden habe, kann ich gleich noch auf deren Text zur Amotio verlinken. Amotio ist (einer) der medizinische Fachbegriff für eine Netzhautablösung.(und wer hier über eine Suchmaschine aufschlägt, und sich fragt, wovon ich rede: Ich hatte eine Amotio, die mit einer großen Operation gewürdigt wurde)

Und wenn ich schon die Suchmaschinen füttere, kann ich einen Begriff erwähnen, der im Netz noch nicht ausführlich genug gewürdigt wird, die Retinektomie. Das ist, wenn ich das korrekt verstehe das Wegschneiden von Netzhaut, die nach dem Anlegen noch 'über' war. Wurde laut Entlassungsbrief bei mir neben anderen Leckerlichkeiten gemacht. Auf Vitrektomie verlink ich aber erst, wenn die sichtbare Narbe am Auge verheilt ist, der Begriff, beziehungsweise dessen Bedeutung finde ich nicht so lecker.

Podcast gesucht

Wir hatten hier ja schon länger keine schrägen Such-Strings mehr, aber der, der mir gerade in der Statistik über das Display gelaufen ist, zählt garantiert dazu: Podcast ähnlich wie Podcall von Bremen 4

Gibt's da überhaupt einen? Den Podcall-Nachfolge-Podcast der neuen Morgenshow mit Roland Kannwicher und Ike Pauli gibt es jedenfalls unter einer neuen Feed-Adresse (wobei der alte Feed immer noch funktioniert).

Dosenfleisch 2.0?

Wenn ich so eine Mail erhalte, fühle ich mich doch herausgefordert:

QUOTE:
Hallo und Guten Tag, Ich bin bei einer Internetrecherche auf Ihre Seite aufmerksam geworden compyblog.de. Da ich auf der Suche nach Linkpartnern im deutschsprachigen Raum bin, möchte ich Ihnen einen Linktausch vorschlagen. Wenn Sie generell interessiert sind, sagen Sie mir Bescheid und ich schicke Ihnen zusätzliche Informationen. mit besten Grüßen Julia W****** julia@$irgendsoeinekomischeDomain.com Diese Email enthält vertrauliche Informationen, die nur für die oben genannte Person, oder einen ihrer Bevollmächtigten bestimmt ist. Wenn Sie weder die angeschriebene Person noch eine Person sind, die diese E-mail an die angeschriebene Person weiterleiten kann, teilen wir Ihnen hiermit mit, dass jede Offenlegung, Weitergabe, Verteilung oder Reproduktion dieser Nachricht verboten ist. Bitte informieren Sie den Absender dieser Mail schnellstmöglich, wenn diese Email zu Ihnen fehlgeleitet wurde und löschen Sie alle Kopien dieser Email. Der Absender prüft alle verschickten und erhaltenen Emails.

Einerseits ist mir die Mail aufgefallen, weil sie an eine generische Adresse dieser Domain hier geschickt wurde. Julia W. kann sich also noch nicht einmal die Mühe gemacht haben, mal einen Blick in mein Impressum zu werfen. Denn dann hätte sie die korrekte Mailadresse kaum übersehen können. Zweitens enthält diese Mail einen der bekannten, sinnfreien Disclaimerm, der mich dann erst recht dazu herausfordert, diese ach-so-vertrauliche Mail dann doch einfach mal zu ent-trauen. Richtig lustig wird es dann aber, wenn man die Domain aufruft, unter der die Frau W. gemailt hat. Ich bin mal so frei, den Seitenquelltext der deutschen Seite zu zitieren:

QUOTE:
<A href="#">Home</A> | <A href="#">Advertiser</A> | <A href="#">Publisher</A> | <A href="#">Wie es funktioniert</A> | <A href="#">Über uns</A> | <A href="#">rechtliche Hinweise</A> | <A href="#">Kontakt</A>

Sollten auf der Seite irgendwo sinnvolle Informationen versteckt sein, sind sie mir jedenfalls noch nicht ins Auge gesprungen. Ein Impressum scheint es dort jedenfalls nicht zu geben. Dafür gibt es mindestens einen, sehr undezenten Link auf die Domain selbst. Aber dafür ist die Seite laut validome kein gültiges HTML. Was für eine Überraschung.

Ganz einfach

Wie man Podcasts macht: Das ist eigentlich ganz einfach: Audio-Aufnahmegerät haben, drauf einreden. In eine MP3-Datei umwandeln. Irgendwo ins Netz stellen. In einem RSS-Feed verlinken. Fertig.

Kompliziert wird es erst, wenn man Ansprüche an Audioqualität, Musik und Inhalt des Podcasts stellt. Aber das ist eine Frage für einen anderen Tag.

Ich zieh dann mal wieder los, einen Podcast aufnehmen.


Heavy on the wood way

Die automatische Übersetzung meines kleinen Blogs, die sich jemand hier geholt hat, hat mit einer korrekten Übersetzung wirklich nur wenig gemein.

Besonders gruselig finde ich ja ' fishing rod on Your Shoulder ' als Übersetzung des (eigentlich ja schon längst englischen) Musiktitels Angel On Your Shoulder.

einfache Frage

welches aufnahmegerät für podcasts ist gut?

Die Frage kann ich guten Gewissens beantworten: Ich bin mit meinem Zoom H4 so zufrieden, dass ich den direkt weiterempfehle. Das Gerät macht Aufnahmen, die ganz genau so klingen, wie das, was ich bei der Aufnahme gehört habe. Sonst hätte ich in den letzten Wochen auch nicht so viele Podcasts draußen aufgenommen.

Weisheitszähne, meine FAQ

Okay, Google findet meine Blogeinträge zum Thema der Weisheitszähne so gut, dass da viele Besucher sich draufstürzen.

Dann kann ich ja mal ein paar der Fragen beantworten, die hier Besucher schon beantwortet haben wollten. Ich bin zwar kein Arzt, aber ein paar Antworten habe ich auch schon bekommen.

F: Wann kann man nach einer Weisheitszahn-OP wieder essen?

A: Weiche, milchfreie Nahrung kann man zu sich nehmen, sobald die Narkose nachlässt. Milch ist dann aber trotzdem ein paar tage tabu, und normale, feste Nahrung wird man sinnigerweise erst essen, wenn die Wunden nicht mehr schmerzen (was sehr wahrscheinlich erst dann passiert, wenn die Fäden gezoggen sind.

F: Apropos Fäden: Wie lange bleiben die drin, und tut das weh, wenn die rauskommen?

A: Bei mir wurden die Fäden eine Woche nach der OP gezogen, was überhaupt nicht wehgetan hat.

F: Vollnarkose oder lokale Betäubung?

A: Da die gesetzlichen Krankenkassen im Regelfall weigern, eine Vollnarkose zu bezahlen, muss man sich überlegen, ob die 200 Euro es einem Wert sind. Vorteil einer Vollnarkose ist dann, dass man sich alle vier Weisheitszähne in einer OP ziehen lassen kann, was ich persönlich als ganz angenehm empfunden habe.

F: Muss man Weisheitszähne entfernen lassen?

A: Wenn man keine Beschwerden hat, nein. Da aber ein großer Teil der Bevölkerung irgendwann Probleme mit den Weisheitszähnen bekommt, wird ein Zahnarzt deren Entfernung wahrscheinlich empfehlen. Probleme könnten sein, dass die Zähne Schmerzen verursachen oder beim Herauswachsen die Stellung der anderen Zähne negativ beeinflussen.

F: Zahnarzt oder Kieferchirurg?

A: Das ist eine Glaubensfrage. Ich habe meine Weisheitszähne beim Kieferchirurgen entfernen lassen, weil meine Zahnärztin eine Vollnarkose vorher kategorisch ausgeschlossen hatte, und maximal zwei Zähne in einem Termin entfernen wollte. Als dann die Zähne anfingen zu schmerzen, habe ich mir den Kieferchirurgen empfehlen lassen. Insbesondere, weil die Zähne nicht selbstständig aus dem Kiefer wachsen wollten, war das ja eine aufwendigere Aktion. Wer aber einen guten Zahnarzt hat, kann sich die Weisheitszähne auch dort ziehen lassen.

Weitere Fragen dürfen hier auch als Kommentar deponiert werden, dann versuch ich auch, Antworten zu finden. :-)