Skip to content

Mooncrash

Zur Abwechlung gibt es mal eine Meldung nicht aus der Tagespolitik: Und zwar wurde vor einiger Zeit bekannt, dass eine Rakete, die vor Jahren gestartet wurde, in Richtung Mond fliegt, und da im März einschlagen soll. Die Frage, was das für eine Rakete sein könnte, wurde schnell darauf eingedampft, dass das ja nur das Böse SpaceX sein könne. Aber eine genauere Analyse ergab, dass die SpaceX-Oberstufe, die dafür in Frage käme, ihren Satelliten gar nicht so abgesetzt hat, dass sie sich auf ihrer Flugbahn mit dem Mond treffen würde. Es wäre eher eine chinesische Oberstufe, die da in Frage käme. Am Ende dürfte es nicht besonders viel Unterschied machen, ob eine Raketenstufe von SpaceX oder vom chinesischen Programm auf den Mond trifft, das gibt nen kleinen Krater, und mehr dürfte kaum passieren. Und vielleicht lässt sich da noch bisschen was an Wissenschaft machen. Immerhin hat auch die NASA schon Raketen auf den Mond geschossen, um dann aus dem aufgewirbelten Material Informationen zu erlangen.

JWSlängerung

Kaum war JWST gestartet, gab es haufenweise gute Nachrichten. So auch hier: Die Verantwortlichen für das Teleskop haben die Treibstoffvorräte nochmal nachgerechnet und vermuten inzwischen, dass das Gerät damit rund 20 Jahre nutzbar sein sollte. Das wäre dann bummelig doppelt so lange wie bis dahin kommuniziert worden ist. Allerdings hat in einem anderen Kontext ein NASA-Vertreter eingeräumt, dass man damit rechnet, dass das Teleskop von Gestein getroffe werden dürfte, was so durch das All fliegt. Das lässt sich aber nicht mal annähernd vorraussagen.

In der Zwischenzeit hat der Origami-artig verpackte Satellit erst die Hitzeschutzschicht auseinandergefaltet, dann den kleinen Sekundärspiegel platziert und in zwei großen Schritten den Primärspiegel entfaltet. Noch offen sind der Flug zur Zielposition beim L2-Punkt, sowie die längliche Kalibrierung der Einzelspiegel, und die weitere Abkühlung der Infrarot-Messinstrumente, von denen mindestens eins auch noch aktiv gekühlt werden muss für die eigentliche Mission.

JWSTreibstoff

Meldung aus der "ach, das gibt's auch?"-Ecke: Beim Start vom James-Webb-Space-Teleskop ist so viel richtig gelaufen, dass das Teleskop weniger von seinem eigenen Treibstoff nutzen musste, um auf den Kurs zu seinem Ziel zu gelangen. Damit steht dann der Treibstoff für mehr Betriebszeit des Instruments zur Verfügung. Bisher gab es damit seit dem erfolgreichen Start nur positive Nachrichten zu dem Gerät, was ja vor seinem Start geradezu berühmt war für unerfreuliche Meldungen.

JWST-Yeet

Eine Meldung, auf die ich im Jahresrückblick lieber nicht gewartet habe: Am 25. Dezember ist das Just Wait Space Telescope nach nur mehreren Jahren Wartezeit endlich erfolgreich ins All gestartet. Dabei ist auch nichts unerwartetes passiert. Seitdem bewegt das Gerät sich in Richtung des Lagrange-Punktes L2, der von der Sonne aus genau hinter der Erde liegt, muss sich über einen Monat lang schrittweise entfalten und aktivieren. Eine lange und komplizierte Aktion. Aber der Start hat immerhin schon mal geklappt. Yeet!

Hubblan

Erfreuliche Meldung aus dem Orbit: NASA hat seit dem 6. Dezember wieder alle Instrumente von Hubble aktiviert. Damit kann da die Datensammlung weitergehen. 

EVerschiebA

Meldung von der ISS: Da hätte letzte Woche Dienstag ein EVA stattfinden sollen, aber es gab irgendwelche Trümmer, die in die Nähe der ISS kommen sollten, so dass Mission Control die Astronierenden dann lieber in der Station gelassen hat. Lustig wird es, wenn man in den Medien dann das Gerede von 'Der Russe ist schuld' mitbekommen hat, weil noch nicht mal Der Ami behauptet, die Trümmer hätten irgendwas mit Russen zu tun. Aber was weiß ich schon von Nachrichten...

Just Wait Space Telescope, again

Es gibt so Weltraum-Projekte, die haben einfach viel zu oft viel zu schlechte Nachrichten. Das aktuell bekannteste Projekt aus der Ecke ist das James Webb Space Telescope, was eigentlich schon seit Jahren im All sein sollte, und dort noch mehr, noch coolere Wissenschaft unterstützen als das Hubble-Teleskop. Aber bei JWST sind immer wieder Verzögerungen aufgetreten, das ganze Projekt wurde dabei auch immer teurer, und ist nun gerade erst zur Launch Site in Französisch-Guyana geschickt worden, wo nun schon wieder eine unerwartete Komplikation passiert ist, als sich ein Haltegurt gelöst hat. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist das Teleskop dabei nicht offensichtlich beschädigt worden, aber zur Sicherheit soll es nochmal untersucht werden, was wieder ein paar Tage zusätzlich kosten wird. Wenn es erstmal gestartet ist, wird das Teleskop nämlich nicht mehr geplant erreichbar sein, eine Entfaltungsaktion mit hunderten Aktuatoren ausführen, und sich dann zu einem Lagrange-Punkt in einiger Entfernung von der Erde begeben, wo es seine Nutzungszeit verbringen soll. Da wäre nicht vorgesehen, dass irgendwann mal eine menschliche Besatzung oder eine Wartungssonde vorbeikommen könnte, um Teile zu tauschen oder ähnliches, wie es bei Hubble ja einige Male vorkam, bis das Shuttleprogramm eingestellt wurde, und auch die Möglichkeit entfiel.

TL;DR: JWST hatte mal wieder einen Vorfall am Boden und muss hoffentlich nur durchgetestet werden. Wenn doch mehr gemacht werden müsste, könnte das aber den Start aus diesem Jahr rausschieben.

Hubblem

Meldung aus der 'ja, schon wieder'-Ecke: Hubble ist im Safe Mode. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, gab es da Probleme mit der Synchronisation verschiedener Komponenten, und weil die nicht nach einigen Versuchen von alleine wieder funktioniert haben, hat Hubble (oder die Bodenkontrolle) das System in einen Safe Mode (sicher, aber nicht besonders aktiv) geschaltet. Und jetzt läuft die Suche nach einer Behebung. Nachdem Hubble seine erwartete Lebensdauer schon mehr als doppelt erfüllt hat, sind die Leute lieber vorsichtiger, und manövrieren sich eben eher nicht in ein größeres Problem. Man kann ja auch schlecht mit einem Shuttle zu Hubble fliegen, von daher muss das alles per Funk-Kontrolle funktionieren.

Inspiration

Das Zeitalter kommerzieller Flüge in (Richtung) Weltall ist schon seit einer Weile ausgebrochen. So richtig einfach ist es bisher nicht, und so manche Flüge, die als Flug ins All angepriesen werden, sind genau das nicht (wenn der Branson mit einem auffälligen Flugzeug nicht ins All fliegt, ist das den Nachrichten zwar Meldungen Wert, mir aber nur ein Schulterzucken. Da würde eher passen, als der Bezos mit eienr Rakete mal kurz bis ins All gelangt ist, dann aber einer ballistischen Flugbahn folgend wieder zurückgefallen ist. Letzte Woche hat nun SpaceX einen Flug gestartet, der schon deutlicher in das Muster passt: Eine Crew-Dragon (Resilience, bereits einmal bei der ISS zu Gast gewesen) ist mit vier Personen an Bord gestartet, in einen Orbit eingebogen, der höher liegt als die ISS (und damit höher als viele Astronauten, die ben auf der ISS tätig sind), und soll da einige Tage verbringen. Weil so eine Dragon-Kapsel ab Werk unspektakulär wäre, und das Teil ohnehin nicht benötigt werden sollte, hat SpaceX den Dockingmechanismus zur ISS durch eine Aussichtskuppel ersetzt. Damit können die vier Privatpersonen, für die eine größere Summe Geld investiert wurde, da imemrhin ziemlich viel sehen. Nur zu inem Ziel fliegen geht auch mit der Mission nicht. Aber das kann ja in Zukunft noch werden.

Kaufstronauten

Nicht-wirklich-Meldungen der vergangenen Wochen: zwei reiche, weiße, alte Männer haben sich einen Wettkampf geliefert, wer am meisten zu kompensieren hat, und "Artronaut" werden könnte. Konkret hat erst Richard Sohn-von-Bran, äh, Branson mit seiner Firma Virgin Spaceflight einen superteuren Flug auf rund 80 km Höhe hingelegt, und sich danach als Raumfahrer tituliert. Und ein paar Tage später hat Jeff 'Ausbeuter' Bezos eine penisförmige Rakete genutzt, um einen minimalen Ausflug auf irgendwas über 100 km zu absolvieren, aber sofort wieder zu landen. Mit praktischer Raumfahrt hat beides aber nicht viel zu tun. Erstens sind schon in den frühen 60ern Menschen in einem Orbit um die Erde geflogen (Gargarin, wissenschon). Zweitens ist bei beiden Flügen mehr Propaganda gewesen als irgendwas, wovon der Rest der Menschheit auch etwas hat. Und drittens ist es mir völlig egal, wer von den Sackpfeifen wann in welcher Höhe war. Im Vergleich der Raumflugfähigkeiten muss man auch immer den Musk erwähnen, dessen Firma SpaceX immerhin inzwischen so oft Satelliten in einen erdnahen Orbit bringt (und die Unterstufe reproduzierbar landet), dass es auffällt, wenn da mal irgendwas schief geht. Nein, als Person ist der Musk wohl nicht die sympathischste Gestalt, aber wahrscheinlich sind auch Branson und Bezos ziemlich gewöhnungsbedürftige Figuren.

Hubblon

Neuigkeiten aus dem Erdnahen Raum: Es gab da seit Mitte Juni ein Problem, dass das Teleskop Hubble ohne offensichtlichen Grund nicht mehr funktionierte. Die ersten Verdächtigungen gingen in Richtung eines Fehlers beim Speicher, aber nachdem der zu einem Ersatzmodul gewechselt worden war, bestand der Fehler weiter. Auch der Wechsel zu komplett anderen Computern brachte keine Verbesserung, so dass die Vermutung in Richtung anderer Komponenten deutete. Bummelig einen Monat nach Beginn der Probleme vermeldeten Quellen bei der NASA, der Verdacht würde sich auf die Stromversorgung der Computer verdichten. Wie jede gute Weltraummission hat Hubble auch bei den Stromversorgungen zwei getrennte Systeme, die jeweils die gesamte Arbeit übernehmen können, und so wurde zum 16. dann also auf die Alternative umgeschaltet, und wie sich wenige Tage später zeigt, die Funktionalität wieder hergestellt.

Wenn man bedenkt, dass Hubble in den 80ern gebaut wurde, mit Technik, die schon da nicht ganz neu war, das letzte Mal 2009 gewartet wurde (weil man dafür ein Shuttle brauchte, was seit 2011 nicht mehr im Einsatz ist), eigentlich schon seit Jahren vom Just Wait Space Telecope hätte ersetzt worden sein sollen, dann ist es doch immer wieder erstaunlich, wie gut der Satellit sich gehalten hat. Noch mehr solche Störungen wären aber nicht so gut.

ISSolar

Die Politik ist gerade unergiebig, dann melde ich mal was so auf der ISS letztens los war: Und zwar hat da eine Dragon-Kapsel ohne Besatzung neben einigen Materialien für in der Station auch in ihrem Kofferraum Material für die äußere Anwendung geliefert. Konret denke ich da an neue Solarpanels. Die wurden (anders als die bisherigen Panels) nicht zusammen mit einem ganzen ISS-Modul angeliefert, sondern wurden irgendwie zusätzlich an den Truss gebaut, und dann entrollt. In Sachen Begründung, wofür die ISS jetzt neue Stromquellen bräuchte, sind mir keine Berichte begegnet. Ich kann da nur mutmaßen, dass entweder die bisherige Stromversorgung altersbedingt schwächer wird, und/oder die Experimente auf der ISS mehr Strom benötigen. Jedenfalls erfordert die Installation von so einem neuen Modul immer noch einige Stunden Handarbeit durch Menschen außerhalb der Kabine, bevor da alles eingeschaltet werden kann. Wie war das mit der Idee der NASA, eine nicht dauerhaft besetzte Station in Mondnähe bauen zu wollen?

Chinarsrover

Meldung aus der 'irgendwann musste das ja mal'-Ecke: In der Nacht zum 15. hat die chinesische Marsmission ihren Rover erfolgreich auf den Mars gebracht. Die Sonde war schon eine Weile im Orbit des Mars, und wohl auf der Suche nach einer passenden Landestelle, die dann wohl gefunden wurde. Damit ist China eine von wenigen Raumfahrtnationen, die erfolgreich eine Landung auf dem Mars hingelegt hat. Nachdem wir hierzulande nur wenig davon mitbekommen, was chinesische Raumfahrt so tut, werden wir vermutlich nicht viel von der Mission hören, wenn die nicht gerade irgendwas Spektakuläres finden sollte.

Rovikopter

Neues vom Mars: Da hat der Technologietest Ingenuity nach vier erfolgreichen Flügen eine Umwidmung bekommen, weil der noch funktioniert, und der Perseverance-Rover, den er als Funkrelais braucht, auch nicht so weit weg will. Und zwar soll Ingenuity dann immer mal rumfliegen, und Orte aus der Höhe ablichten, die für den Rover interessant sein könnten.

Hintergrund, soweit ich den mitbekommen habe: Eigentlich ist Ingenuity nur ein Test, der innerhalb eines Monats bis zu fünf Flüge machen sollte, wobei offenbar kein wirklich fester Plan für die späteren Flüge ausgearbeitet wurde. Schließlich war ja auch nicht klar, ob so ein Hubschrauber auf dem Mars überhaupt fliegen könnte. Und nach vier Flügen haben sich die Verantwortlichen der beiden Missionen wohl darauf geeinigt, dass der Helikopter versuchen kann, dem Rover zu helfen, indem der Helikopter aus der Luft Bilder von interessanten Orten in der Nähe aufnimmt, per Rover zur Erde schickt, und da dann alle Beteiligten sich mit den Bildern informieren können. Es steht immer noch zu befürchten, dass der Helikopter irgendwann ausfällt, immerhin war der nie für eine längere Mission geplant, aber bis dahin kann man ja mal sehen, was so eine fliegende Kamera an Bildern einsammeln kann.

Marsflug

Mit dem jüngsten NASA-Marsrover Perseverance ist auch ein kleines Nebenprojekt auf dem Roten Planeten gelandet: die Technologie-Demo Ingenuity. Deren Aufgabe ist es, herauszufinden, ob ein Helikopter auf dem Mars fliegen kann. Das Gerät ist nicht so wissenschaftlich ausgestattet wie eine richtige Mission, hat vor allem eine Kamera neben einem Solarpanel und den Rotoren, und muss sich über Perseverance und einen Mars-Orbiter verbinden, um Daten zur Erde zu schicken. Vor inzwischen drei Wochen wurde der Hubschrauber auf dem Mars abgesetzt, hat dann seine Funktionen überprüft und ein unerwartetes Problem gefunden, was noch ein Software-Update verlangt hat. Aber letzten Montag, am 19. war der erste Flugversuch geplant, den Ingenuity dann auch absolviert hat: kurz hochfliegen, gar nicht so weit, und wieder landen. 

Damit ist jetzt die Erde nicht mehr der einzige Planet, von dem Menschen Helikopter gestartet haben.