Apropos Äh Ei: Da gab es am 28.10. Neues von Xai, und zwar eine Version der Wikipedia, in der irgendwas geändert wurde, damit der Rechtsextremist Musk das besser findet. Nennt sich “Grokipedia” und soll eine von Grok, der LLM von Xai korrigierte Wikipedia sein. Nur um nochmal daran zu erinnern: Grok war so manipuliert worden, dass es zwischendurch mal bei jeder Anfrage auf einen angeblichen Genozid gegen weiße Südafrikaner hinwies, den es angeblich geben würde. Und das Teil wurde auf (Teile der) Wikipedia losgelassen. Ja, nee, muss ich nicht ansehen.
Es gibt ja Leute, die ihr Denken gerne an Äh Ei auslagern. Das kann eine Wirklich Blöde Idee sein, und nicht nur, weil so ein LLM ja gar nicht denkt, sondern auch deswegen, weil ChatGPT Anfragen weitergibt. Nun ist der Witz, dass das keine Gute Person betrifft, aber man darf einfach mal davon ausgehen, dass die Überwachung eben wirklich Alle betrifft.
Und dann war da noch eine frühere Pressepublikation, die irgendwelche Verlautbarungen Berühmter Personen (Politiker, aber auch Staatsoberhäupter) auf ihrer Webseite so wiedergegeben hatte, dass es wirkte, als wären die Verlautbarungen extra für diese Publikation geschrieben worden. Aufgefallen ist das, weil eine Alitsche Weidel befragt wurde, warum sie denn für jene Publikation schreiben würde. Der Papst oder frühere US-Präsidenten waren wohl für die gleiche Frage nicht zu erreichen gewesen. So weit könnte das noch eine Geschichte von vielleicht Plagiaten, oder im einfachsten Fall nur einer falschen Darstellung sein. Pikant ist aber, dass die Publikation zu einer Weimer Media Group gehört, die einem Wolfram Weimer und einer Christiane Goetz-Weimer gehört. Der selbe Wolfram Weimer, der öffentlich auf Kulturkampf macht und gerade erst (nicht unzutreffend) KI mit Vampiren verglichen hat. Welche kulturelle Aufgabe eine Publikation hat, die nur Texte weiterverbreitet, die bereits anderswo veröffentlicht wurden, ist bestimmt kulturell begründet. Oder so.
Geschichte, die sich über mehrere Tage zu einer größeren Geschichte zusammengesetzt hat: Am 16.10. fiel mir eine Aussage des Joachim Merz in die Finger, der zur Frage, wie es denn mit den Migranten aussähe erst was von Erfolgen redete, bevor er aussprach: “Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.” ohne näher auszuführen, was er wohl mit “dieses Problem” gemeint haben könnte (wilde Vermutung: Will Merz vielleicht aussagen, Migranten wären am Aussehen zu erkennen?). Ein paar Tage später bei einer cdU-Veranstaltung wagte ein Journalist, wie er das denn gemeint hätte. Darauf ist Merz dann weiter unseriös geblieben, er habe nichts zurückzunehmen, der Fragesteller sollte doch mal Töchter befragen, die würden schon wissen, wie Merz das gemeint hätte haben sollen. Dazu haben sich dann eine Reihe Frauen online geäußert, dass sie sich nicht für rechtsextreme Propaganda einspannen lassen wollen. Andere Frauen verwiesen darauf, dass sie vor allem von einer Gruppe sich bedroht fühlten: Alte, weiße Männer. Wie ein gewisser Joachim-Friedrich Merz. Wohin soll man den denn rückführen?
So weit, so oft wiederholt. Wer in der Debatte nicht öffentlich laut war: Eine gewisse SPD, die mit der CDU und der CSU unter einem Kanzler Merz die Bundesregierung darstellt. will die SPD nicht mal sagen, dass solche Aussagen unangemessen sein könnten? Oder bleiben die einfach still sitzen?
Immerhin: Am 23.10., also knapp n Woche nach der ersten Wortmeldung, wurde dem Joachim auch mal aufgefallen, dass er mit seinem Gerede sich nicht hilft und er ließ wissen, es ginge um Einwanderer ohne Aufenthaltsrecht. Nicht erwähnt hat er dabei wohl, wie diese am Aussehen erkennbar sein sollten.
Bei der eigentlich führerlosen und im Shutdown ohnehin eher ruhigen NASA ist mal jemandem aufgefallen, dass der Zeitplan für Artemis 3 und der fehlende Fortschritt bei Starship dann doch nicht zusammen passen, und so hat der Interim-Chef der NASA dann von SpaceX verlangt, man möge doch mal erläutern, wie man denn beabsichtige, noch zur Regentschaft des Dementen eine erfolgreiche menschliche Landung auf dem Mond mit Starship unterstützen zu wollen. Sonst könnte der Auftrag (Beförderung der Mondlandebesatzung aus dem Mondorbit zur Mondoberfläche und später wieder zurück in den gleichen Orbit) auch nochmal neu vergeben werden. Okay, ein fertiges System zur Mondlandung dürfte auch kein anderes Unternehmen rumliegen haben, aber vielleicht gibt es ja hinreichende Raketen, die nicht erst entwickelt werden müssen.
Am 13.10. hat Hamas die 20 lebenden Geiseln wieder an Israel übergeben. Danach hat Israel dann nicht ganz 2000 gefangene Palästinenser freigelassen. medial fanden aber nur die 20 israelischen Gefangenen statt, es wurde in einer Breite über die berichtet, wer die wären, und wie schlimm die doch behandelt worden seien. Zu palästinensischen Gefangenen in Israel, den Gründen, die Israel für deren Haft hätte, deren Familien, Haftbedingungen, Dauern oder Mitgefangenen wurde irgendwie nicht groß berichtet. Sonst hätte ja vielleicht rauskommen können, dass der Staat Israel den Gefangenen erstaunlich wenige Rechte gewährt, oder man gar von Folter sprechen könnte. Es ist ja viel einfacher, das nur der Bösen Hamas vorzuwerfen. Fehlt eigentlich nur noch, dass jemand von Antisemitismus redet, wenn man auf die unterschiedlichen Berichte hinweist.
Am 12. liefen zwei Volksentscheide in Hamburg auf ihre Ergebnisse zu. Volksentscheid ist die Form der Demokratischen Organisation, wo Interessierte nicht nur eine Frage an die Öffentlichkeit stellen, sondern ganze Gesetzestexte zur Abstimmung geben. Die beiden Texte für diese Entscheidung betrafen einerseits einen Versuch für ein Grundeinkommen und einen Gesetzentwurf, der Klimaneutralität fünf Jahre früher erreichen soll als bisher geplant. Die Parteien in der Bürgerschaft (Landesparlament) empfahlen weitgehend die Ablehnung beider Vorschläge. Aus den Abstimmungen ergab sich für das Grundeinkommen keine Mehrheit aber für die Klimapolitik eine Zustimmung, die die Hürde von mehr als 260.000 Stimmen dafür auch überschritten hat. Ergo muss die Regierung sich damit beschäftigen und die Gesetze mindestens einbringen, besser noch: einhalten. Mal sehen, wie gut sie sich daran halten.
Dann war da mal wieder die Frage der Chatkontrolle bei der EU, wo die Regierung sich zu Wort meldete mit dem überspezifischen Dementi, dass eine anlasslose Chatkontrolle tabu sein müsse. Nun ist der Witz an der Aussage, dass man direkt nachfragen kann und muss, wie es denn aussieht, wenn irgendwer irgendwo einen Anlass herbeihalluziniert. Da war der Sprechzettel der Regierungspapagaien am Mittwoch spannenderweise leer, und die fabulierten davon, dass es um Missbrauch an Kindern ginge. Ja, das ist aktuell die Begründung, mit der der Angriff auf jegliche Kommunikation begründet werden soll. Aber man muss nicht extensiv Politik studiert haben um zu wissen, dass Überwachungsrechte immer weiter ausgedehnt werden. Dazu sei zum Beispiel auf die Bundeswanze (“Remote Forensic Software”, gerne auch “Bundestrojaner”) verwiesen, die bei ihrer Einführung nur ganz selten und für ganz schlimmen Terrorismus erlaubt sein sollte, inzwischen aber praktisch unbegrenzt eingesetzt und auch per staatlichem Einbruch installiert werden soll.
Meldung vom 9. aus Israel und Palästina: Die Terroristen beider Seiten hätten sich darauf geeinigt, sich nicht mehr aktiv gegenseitig umbringen zu wollen. Wenn das zu einem ernsthaften Frieden werden sollte, würde der Krieg Israels gegen die Palästinenser nach zwei Jahren und geschätzten Opferzahlen jenseits siebzigtausend dann doch mal enden. Ob man das dann wirklich dem dementen Monarch von Ameristan als Errungenschaft zuschreiben kann, bin ich unsicher. Was auf jeden Fall als Erkenntnis bleibt: Völkerrechte und Moral gelten weniger allgemein, als öffentlich immer dargestellt wird. Nicht, dass das wirklich überraschend wäre, aber die öffentliche, wiederholte Verteidigung von Kriegsverbrechen und Massenmorden wirkt einfach noch abschreckender als wenn "nur" die Justiz mal wieder wegsieht, wenn die Staatsmacht die eigentlich bestehenden Gesetze sehr frei interpretiert.
Tolle Idee im EU-Parlament: Weil es irgendwen verwirren könnte, sollen vegetarische Produkte nicht heißen wie deren Fleisch-Analoge. Also “Veggie-Wurst” soll verboten werden als Begriff. In ähnlicher Linie sollten auch schon mal Milch-ähnliche Produkte umbenannt werden, also Mandel-Milch, oder ähnliche Produkte. Ob Scheuer-Milch auch damit gemeint sein könnte, ist unklar. Oder Fleisch-Tomaten, die üblicherweise keine Bestandteile tierischer Herkunft enthalten.
Erinnert sich noch jemand an den Kohl? Der war mal Bundeskanzler für bummelig 16 Jahre, und 1998 von einem Gerhard Schröder abgelöst. Als Kohl ging, hatte er noch eine unbekannte Anzahl (Papier-) Akten, die eigentlich dem Staat gehörten, zur Ausübung der Regierungsgeschäfte. Aus unklaren Gründen wurden Akten auch danach nicht zurückgeholt, und dem eigentlich dafür zuständigen Bundesarchiv übergeben. So weit, so Versagen. Nun gibt es aber eine Journalistin, Gaby Weber, die schon seit Jahren versucht, Einsicht in die Akten zu bekommen, die ja eigentlich nicht mehr geheim gehalten werden dürfen, weil Geheimhaltungsfristen dann auch mal ablaufen. Weder die Erbin von Kohl, noch CDU, noch deren Stiftung, und schon mal gar nicht die Regierungsbehörden, oder das Bundesarchiv haben so richtig Interesse daran, dass Akten, die eigentlich ins Archiv gehören, und da auch eingesehen werden sollten, da mal hinkommen. Das hat Gaby Weber dann auch vor diverse Gerichte gebracht, zuletzt das Bundesverfassungsgericht, was aber am 1.9. kommentar- und Begründungslos die letzte Verfassungsbeschwerde abgelehnt hat. Weil. Ich pack da mal einen uralten Spruch aus, den eine Bundeskanzlerin mal öfter verwendet hatte: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten. Was haben denn Akten von vor 30 Jahren noch für mögliche Geheimnisse, dass sich da so absolut niemand dran traut? Jedenfalls verbirgt da ein größerer Teil des Staatsapparates Unterlagen, zu denen es keine offensichtlichen Gründe gibt. Und den alten Spruch von “wer nichts zu verbergen hat” müssen sich genau die Staatsvertreter gefallen lassen, die seit den Veröffentlichungen eines Ed Snowden erstaunlich kleinlaut geworden sind.
Unerwartetes Ereignis vom 5.10., abends: Da haben so gegen 21:30 plötzlich die örtlichen Sirenen in Hamburg losgeheult und rumalarmiert. Ein Grund ließ sich nicht sofort ermitteln, und ein paar Minuten später haben die Sirenen dann Entwarnung genölt. Die Polizei Hamburg, die immernoch auf der Plattform aktiv ist, die früher Twitter genannt wurde, hat auch nir dort vermeldet, es habe sich um eine fehlerhafte Alarmierung gehandelt. Und man sollte doch nicht den Notruf anrufen, dort wäre die Erreichbarkeit eingeschränkt. Nicht vermeldet wurde, wie Leute sich informieren sollten, die nicht auf der rechtsextremen Plattform dem Account der Polizei Hamburg folgen, aber ansonsten über NINA, KAtwarn, und die ebenfalls für wichtige Warnungen vorgesehenen Cell Broadcasts erreichbar wären. NINA wurde dann irgendwann auch mal genutzt, ansonsten durfte man aber wirklich hinterherforschen, warum Sirenen ja nur darauf hinweisen konnten, dass es irgendetwas gäbe, worauf man hinweisen hätte wollen. Ich fände es ja schon praktisch, wenn bei Warnungen die dafür vorgesehenen Warnmittel verwendet würden. Und wenn die Warnungen gar nicht gemeint wären, dann wenigstens schnellstmöglich das auch verbreitet würde. Ich dachte, die Fragen hätten im Dunstkreis Warntag schon längst geklärt worden sein sollen.
Neulich hatte der demente Monarch von Ameristan den gesuchten Kriegsverbrecher Netanjahu mal wieder zu Gast und hat mit dem einen ‘Plan’ vereinbart, wie der Krieg Israels gegen Palästina enden können würde. Den Plan haben die dann Hamas über den Zaun geworfen, wo man sich etwas Zeit für die Überlegung ausbedingte. Am späten 3. Oktober gab es dann eine Antwort: Hamas wäre - entgegen der Behauptungen von “Experten” - bereit, die letzten Geiseln zu übergeben, die noch seit dem 7. Oktober 23 gefangen gehalten wurden (oder die sterblichen Überreste derjenigen Geiseln, die inzwischen nicht mehr leben). Danach wären nähere Verhandlungen über ein Friedensabkommen angemessen. Was Hamas mit der Bereitschaft zur Freigabe der Geiseln erreichen dürfte: Netanjahus Regierung verliert einen Grund für ihren Krieg gegen Palästina. Ob das ohnehin nicht erreichbare Kriegsziel, Vernichtung der Hamas, überhaupt je erreichbar sein könnte, darf ja wohl bezweifelt werden.
Am 1. Oktober wurde früh vermeldet, dass die Polizei München irgendwas im Umfeld des Drogenkonsumereignis mit dem Namen Oktoberfest untersuchen würde, und aus Sicherheitsgründen die Veranstaltung für mehrere Stunden nicht öffnen würde. Mit Details war die Polizei wie üblich bei “Lagen” sehr zurückhaltend. Es hätte wohl irgendwas gegeben, was als Bombendrohung interpretiert wurde.
Später wurden dann mehr Details veröffentlicht. Und zwar hätte es im Münchner Norden einen Terroranschlag eines Deutschen (sonst hätte der CSU-Terrorist ja eine Staatsangehörigkeit verbreitet) auf Familienangehörige gegeben, bei denen Feuer und Sprengfallen sowie ein Drohschreiben gegen das Drogenfest gefunden wurden. Der Tatverdächtige wäre dann noch im Laufe des Tags entlebt, es wären aber auch keine wie auch immer gearteten Hinweise auf Bomben auf dem Drogengelände entdeckt worden.
Spannende Frage, die vermutlich nie beantwortet werden wird. Durchschnittlich kommt es bei der Veranstaltung ja zu einer Häufung an sexuellen Übergriffen durch mehr oder weniger zurechnungsfähige Täter. Wie viele wären wohl in der Zeit zu erwarten gewesen, wo das Gelände nun geschlossen geblieben ist? Oder anders ausgedrückt. Wie viel weniger Verbrechen gab es, weil die Veranstaltung nicht stattfand? Und, ja, mir ist auch klar, dass es beim sogenannten Oktoberfest nicht nur um Drogenkonsum geht, aber die bayrische Politik besteht so darauf, Drogen wären ja verboten, da muss man darauf hinweisen, dass im Umfeld des Fests reichlich Alkohol und andere Drogen konsumiert werden.
Erinnert ihr euch noch daran, wie vor inzwischen zehn Jahren US-Untersucher rausgefunden haben, dass Autos von VW nur im Test ordentlich ihre Abgase reinigen? Das wurde ja groß als VW-Betrug verbreitet (andere Autofirmen hatten ein gesteigertes Interesse daran, dass alle Beobachter nur auf VW achten). Die Aktionäre haben dann 2021 einen Vergleich mit den eigentlich Verantwortlichen genehmigt. Da meinte dann am 30. ein Gericht, dass das so nicht in Ordnung wäre. So ein Pech aber auch. Übrigens war auch VW die Firma, an deren Aufsichtsrat man erkennen konnte, dass das ganze Gerede davon, dass die Aufsichtsräte und Vorstände ja so viel bezahlt bekämen, weil sie so viel Verantwortung hätten, gar nicht stimmt. Dem Aufsichtsrat wurde mal eine Bonuszahlung zurückgehalten, weil offensichtlich nicht genug Aufsicht ausgeführt wurde. Die Bonuszahlung gab es später dann doch in voller Höhe. Verantwortung. So wichtig.