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Keynachte

Jaja, die Keynote ist schon vorgestern gewesen. Aber erstens war der Stream zu kaputt, als dass ich den gut verfolgen konnte, und zweitens war mir danach nicht nach längerem Text. Deal with it.

Was hat Apple also nun am 9. vorgestellt? Drei Dinge: 

iPhone 6 und iPhone 6 Plus, in den bereits seit Anfang 2013 gerüchteten Größen 4.7 Zoll (iPhone 6) und 5.5 Zoll (iPhone 6 Plus). Das erste Gerücht dazu habe ich am 25.1.2013 gefunden, wo übrigens auch der Name "iPhone Math" auftauchte, der damals schon vermutet worden war, dass das eine bescheuerte Übersetzung vom Plus sein könnte. Stellt sich raus, das Gerücht stimmte.

Zu den Fakten: Beide Geräte bekommen die gleiche CPU (A8 heißt der Chip, der dieses Mal 'nur' 25% mehr CPU-Leistung im Vergleich zum Vorgänger bringt, der hat einen M8-Bewegungschip und ein Barometer für relative Höhen dabei), gleiche Speicherstufen (die starten immer noch bei 16GB, dann kommt aber 64, und darüber mal 128), und ein paar Verbesserungen für ihre riesigen Displays, und zwar, indem man den Fingerabdruck-Sensor zweimal antippt, verkleinert sich der Displayinhalt, so dass man auch mit normalen Fingern die Ecken noch errechen kann. Oh, und NFC bekommen auch beide Geräte.

Wo sich die Geräte unterscheiden ist relativ offensichtlich die Auflösung. Da lag Gruber mit seiner Rechnung nicht korrekt, und zwar bekommt das 'kleine' 6 eine Auflösung von 1334x750 (das sind auch in der Breite mehr Pixel als bisher), das 6+ die HDTV-Auflösung von 1980x1080. Und in Sachen Batterie gewinnen beide Geräte, das größere aber nochmal mehr, weil offenbar Batterie-Kapazität bei steigender Größe schneller wächst als der Strombedarf für das Display.

Die spannende Frage, die sich bei neuen Auflösungen immer stellt: Wie gehen die Geräte mit der Unmenge an bestehenden Apps um? Dazu hieß es, die Geräte würden halt einfach skalieren. Das heißt dann wohl, dass auf dem riesigen Display die Bilder eigentlich unscharf sind, uneigentlich die Pixel aber klein genug sein sollten, dass das nicht stören sollte. Was zu beweisen wäre.

In Sachen Geräte-Lineup verteilen sich die Geräte dann wie folgt: Das Einstiegsmodell übernimmt das 5C (was ja frher mal das 5 war, nur letztes Jahr neu verpackt und mit neuem Mobilfunkstein ausgestattet wurde) in winzigen 8GB, dann kommt das 5S in zwei Speicherstufen (16 und 32GB), darüber das 6 (16, 64 und 128GB) und für nen Hunderter mehr die 6+-Modelle in den gleichen Speicherausstattungen.

Termine wurden auch genannt: iOS 8 kommt am 17., vermutlich Abends, raus. Die beiden iPhone-Modelle werden am 12. bestellbar, in die Läden kommen die zum 19.

Das Thema iPhone war nach rund 45 Minuten durch, dann kam (Apfel)Pay dran, ein Bezahldienst von Apple. Begründet wird der damit, dass es ja so schwer und anstrengend wäre, mit Kreditkarten zu zahlen. Wenn man aber ein NFC-Telefon (also 6 oder 6+) hat, kann man auch damit bezahlen, wobei nie Kartendaten übertragen würden, sondern irgend welche Einmal-Token. Eingeführt wird das Ganze nur in USA, und nur in einigen Läden und mit den größten drei Kreditkarten-Firmen dort. Fand ich nicht so spannend.

Und dann kam das, was die Gerüchteküche seit über einem Jahr erwartet: Die Uhr. Sie heißt nicht iWatch, wie vielfach gerüchtet, sondern (Apfel)Watch, sprich AppleWatch. Und was sie so besonders machen soll ist, dass sie eben nicht wie die bisherigen Handy-Uhren nur über den Berührbildschirm bedient wird, sondern sie erbt von Analoguhren die Krohne, mit der man analoguhren aufziehen und stellen kann (ich hab nur schon ewig keine analoge Uhr mehr gehabt). Damit kann man zoomen oder scrollen, je nach Umgebung, in der man sich auf der Uhr bewegt. Der Bildschirm kann dann auch noch Berührung und Druck erkennen, so dass ein Antippen etwas anderes bedeuten kann als ein Druck auf den selben Punkt. Und sie kann Apps, braucht aber ein iPhone, mit dem sie gekoppelt ist. In Sachen Ein- und Ausgabe kamen dann noch eine Spracheingabe und ein Vibrationssystem ("Taptic Feedback") vor, wobei das auch bei der Navigation so funktionieren soll, dass ein 'bieg links ab' anders vibriert als ein 'bieg rechts ab'. Und dann sind unten am Body der Uhr Sensoren, die den Herzschlag des Nutzers analysieren können sollen, was auch die Möglichkeit gibt, anderen Nutzern seinen Herzschlag zu übermitteln. Wie auch immer das geht.

Die Uhr soll es in drei Modellreihen geben: Stahlgehäuse mit Saphier-Rückseite (da taucht die Saphier-Produktion wieder auf), als Sportversion mit Alu-Hülle und gehärtetem Frontglas und als Edelversion mit 18-Karat Gold. Strom bekommen die Uhren 'nachts' über ein hinten magnetisch angestöpseltes Ladeteil. Zur Akkulaufzeit gab es keine Aussagen, so dass ich mal stark annehme, dass die nicht so großartig ist, sonst hätte das eine Erwähnung gegeben. Als Schlaftracker dürfte die Uhr auch eher ausfallen, wenn sie nachts erstmal Strom braucht. Auch im Anfass-Bereich nach der Veranstaltung durften wohl nur ausgewählte Leute überhaupt Uhren befingern, das las sich nicht so, als wäre Apple da mit der Entwicklung wirklich schon fertig. Angekündigt ist die erste Uhr für 'Early 2015', also irgendwann Anfang nächstes Jahr, Preis soll ab 349 Dollar beginnen.

Nach der Präsentation war ich ganz froh, davor den aktuellen Podcast von John Gruber gehört zu haben, der da darüber philosophierte, wie wenig das iPhone und andere Smartphones eigentlich noch mit der namensgebenden Telefon-Funktion zu tun haben. Ähnliches kann man sich für die Uhr auch ausmalen, die zwar als Uhr mit Apps anfängt, aber durch Apps, Schnittstellen und Sensoren mittelfristig zu einem körpernahen Werkzeug mit Verbindung ins Netz werden kann. Dass sie dabei auch die bisherigen Bewegungstracker mit einsammelt in Sachen Funktion erscheint unausweichlich. Die erste Version zeigt dabei hoffentlich ähnlich dem iPhone nur einen Anfang, aber wohin es danach geht, lässt sich aktuell nur erahnen.

Auf der Bühne traten danach noch U2 auf, die ich mir aber nicht angesehen habe. Und abseits der Bühne hat Apple zwei Dinge leise beerdigt: Den iPod Classic (den mit der Festplatte), und Geräte mit Dock-Konnektor. Nach dem Ende der 4S-Verkäufe war der iPod das letzte Gerät, was es nur mit Dock-Anschluss gab, und so versterben beide gemeinsam.

Von den Dingen, die da vorgestellt wurden, hat mich interessiert in aufsteigender Reihenfolge: ApplePay (ich hab keine Kreditkarte und will auch keine), iPhone 6+ (viel zu groß), iPhone 6 (vermutlich auch zu groß, eventuell aber interessant), AppleWatch (auch, wenn das erst der Anfang ist, klingen die Konzepte zu spannend, als dass ich sie ignorieren würde).

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