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Readokalypse abgewendet

Der Termin 1.7., zu dem Google seinen Feedreader einstellt, ist ja schon in greifbarer Nähe. Die Alternativen sind zum Glück in den letzten Wochen nochmal gewachsen, wobei meine Hoffnung von Anfang an darauf lag, dass ich ja vielleicht doch gar nicht soo viel ändern müsste. Heute ist nun Mr. Reader in der Version 2.0 erschienen, der neben diversen Bezahldiensten auch eine Unterstützung für Feedly enthält.

Deren Service hatte ich schon relativ kurz nach der Ankündigung von Google im Auge, einfach weil es mir zu kompliziert ist, Geld für einen Feedreader irgendwie nach USA zu verschiffen. Feedly hatte bis vor rund einer Woche nur eine eigene Oberfläche über Googles Reader gespannt, aber schon angekündigt, dass sie ihre eigene Infrastruktur aufsetzen würden. Seit letzter Woche stimmt das auch, und es gibt neben der immer noch arg verspielten App für iPhone und iPad und der inzwischen auch ohne Addon nutzbaren Webseite (tut nur nicht auf Arbeit, weil da wohl der oAuth-Token von Google als Böse geblockt wird) auch einen IFTTT-Kanal, mit dem ich mich schon über Neuigkeiten meines Lieblingsschulchors informieren lasse. Dann fehlte nur noch eine passende App, als mir letzten Donnerstag der Tweet begegnet ist, dass Version 2.0 mit Feedly-Unterstützung unterwegs wäre. Als ich heute Mittag mitbekommen habe, dass Version 2.0 im Store gelandet ist, habe ich ein paar MB meines mobilen Datenkontingent geopfert und mir das Update geladen. Seit ich darin dann auch die Feedly-Einrichtung vorgenommen habe, bin ich nicht mehr von Googles Gnaden abhängig.

In diesem Sinne: Ruhe in Frieden, Google Reader. Durch Dich habe ich erst so richtig gelernt, Unmengen an Feeds zu folgen. Aber nachdem Google Dich nicht mehr will, musste ich wechseln.

WWDNote

Und dann ist gerade die diesjährige WWDC-Keynote von Apple zu Ende gegangen. Es gab, wie vorher erwartet, wenig neue Geräte, dafür viel Software zu bestaunen. Aber so ein Bisschen was an Geräten gab es doch noch: Neue MacBook Airs (MacBooks Air?), die bis 12 Stunden Laufzeit liefern können sollen, und .ac-WLAN-Empfang beherrschen (gibt's da außer den dazu angekündigten Geräten von Apple überhaupt schon Basisstationen?). Für den Mac Pro gab es eine Vorankündigung, der war ja letztes Jahr per Mail von Tim 'CEO' Cook angekündigt worden und dürfte gerade bei den anwesenden Entwicklern eine gewisse Beliebtheit haben.

An sich ging es aber um Software. Erstmal die für die Macs. Das nächste Betriebssystem trägt dann keinen Namen eienr Großkatze mehr, sondern fängt damit an, dass es einen Namen eines Orts in Kalifornien bekommt: Mavericks. Inhaltlich gibt es weniger nachgemachte Oberflächen (Leder im Kalender, war bisher ja groß), ansonsten halten sich die neuen Funktionen aber in Grenzen. Der Finder macht jetzt auf Tabs, wobei mir nicht klar ist, ob man einmal getabbte Fenster auch wieder trennen kann, oder entscheiden, was zusammen in ein Fenster soll. Dann bekommt das Dateisystem noch irgendwie Tags draufgeschnallt, wobei das MAntra vom 'ums Speichern kümmern wir uns' nichts mehr zu hören war, und irgendwas am Mehr-Monitor-Betrieb soll damit weniger stinken als bisher. Außerdem gibt es Akku-sparende Techniken unter der Oberfläche, wie Interrupts, die zusammen als Block ausgeführt werden, irgendwas mit Speicher-Kompression, eine in der Wolke gespeicherte Passwortliste (was kann da auch schief gehen *PRISM*). Dann kommen die KArten von iOS noch zum Mac (keine Erwähnung, dass die Karten vielleicht ein klitzewinziges bisschen unausgereift waren), und die iBooks schaffen auch den Sprung.Raus kommt's als Beta sofort, für Nutzer im Herbst.

Das, worauf vermutlich die meisten gewartet haben, gab es erst nach einer ausführlichen Reise in die Statistiken, und warum iGeräte so viel beliebter wären als die Konkurrenz (tut sowas Not?): iOS 7. Das sieht tatsächlich völlig anders aus als alle iOS-Versionen vorher, ist ein komplettes Redesign. Abgesehen von den offensichtlichen Änderungen, gab es noch ein paar Funktionen ausdrücklich angesprochen: Ein Controlcenter, mit dem man Flugzeugmodus, Bitte nicht Stören, WLAN etc. von überall aus ein und ausschalten kann (inklusive Taschenlampe, die vermutlich die LED bei der Kamera meint), Multitasking jetzt für alle Apps mit intelligentem Scheduling, Anpassungen an die Netz-Umgebung, etc. Safari sieht auch neu aus, war nicht so spannend. AirDrop, also Peer-to-Peer-Datenübertragung kommt überall, wo ein 'Share sheet' eingesetzt wird. Die Kamera kann jetzt auch Filter, die Foto-App kann irgendwie besser organisieren (da hat bei mir der Stream zu stark gestottert, als das ich viel mitbekommen hätte). Frau Siri ist gefeuert, dafür gibt's ne neue Stimme, und die spielt jetzt auch mit Autos, die demnächst kommen sollen. Der Appstore hat kein Redesign (leider), daafür kann er nach Altersbereichen und Orten suchen und aktualisiert Apps jetzt automagisch. Wenn man ein Appdate nicht haben will, hat man wohl Pech. Die Musik-App ist neu angemalt und enthält dann iTunes Radio (gibt's nur in USA, mit Werbung, wenn man kein Match bezahlt), was aber auch zu allen anderen iTunesen kommt. Und dann gibt es noch Activation Lock, so dass ein geklautes Gerät nicht mehr aktiviert werden kann, es sei denn, jemand kennt den Zugang zum iTunes-Konto des Eigentümers. Das Ganze kommt als Beta auf iPhones heute, auf iPads demnächst, und zu Anwendern im Herbst. Unterstützte Geräte sind auf iPhone-Seite alle retiniert (iPhone 4 und höher), Touch-iPod nur die neueste Generation, iPad ab 2. Generation, inklusive mini.

Feedligkeiten

Zum nächsten Monatswechsel stellt ja Google seinen Feedreader ein. Einer der lautesten Kandidaten für einen Nachfolger war bei der Ankündigung Feedly. Um den Dienst war es in letzter Zeit reativ leise (zu leise für den Macher meines jetzigen Feedreader)geworden. Aber inzwischen hat Feedly verkündet, dass sie mit den Machern einiger Apps zusammengearbeitet haben, so dass hoffentlich doch Apps zum 1.7. verfügbar werden, mit denen ich weiter meine bisherige Abo-Liste lesen kann, ohne auf einen Fallback wie komplett lokal auf dem iPad laufende Feed-Listen zurückfallen zu müssen. Und wenn ich die Konversation zu diesem Tweet richtig interpretiere, könnte es vielleicht sogar relativ schnell etwas werden mit dem Mr. Feedly-Reader.

Warum ich so auf den Mr. Reader bestehe? Weil der ein ganzes Paket an Funktionen hat, die ich in den letzten Monaten kennen- und liebengelernt habe. In der Liste der demnächst unterstützten Dienste versteckt sich unpraktischerweise nur keiner, für den ich nicht eine Kreditkarte bräuchte, oder Pehpell vertrauen müsste, um Geld nach USA oder sonstwohin zu schleusen. Gegen bezahlte Dienste habe ich ja sonst nichts, aber wenn Bezahlung nur unter Schmerzen möglich ist, ziehe ich doch unbezahlte Dienste vor.