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ComPod #157: Mit abweichendem Verhalten, Teil 3

Tech und Space. Mit Shuttle, Mafia und mehr.

Im dritten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit den Neuigkeiten aus Technik und Weltall. Mit dabei: STS-125-Update, ISS 6er-Besatzung, Wikipedizenz, Mafia (Tenenbaum-Gutachter abgelehnt, CZU Kulturstaatsminister), Killerspiele (Killerspielenegger, Herr Mann dreht frei, IFGN kommt doch nicht), 7 großzügig, Eucalyptus doch im AppStore, NASA-Neu-Chef, Nokia 1100, Vista SP2, Psystar pleite, Gorlebendlager, Pretunes, TJI: MS-Auftrag in Schweiz gestoppt. Für Musik sorgt dabei Rhonda Lorence mit dem Titel 'Soaring'.

Länge: 50:06, 45,9 MB.

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AppleStore-Gerüchteküche

Dass Apple in Hamburg ein Ladengeschäft (auch bekannt als Apple Store) eröffnen würde, ist ja schon eine Weile bekannt. Gerüchte, die darauf hindeuten, dass das Geschäft in Poppenbüttel angesiedelt werden würde, kamen auch recht bald auf. (Ich hab davon zuerst in einem Gravis erfahren, als ich das einfachste gemacht habe: fragen.) Also habe ich mich im AEZ auf die Suche begeben, und genau ein Geschäft identifiziert, was in Frage käme, weil es zu dem Zeitpunkt eine Baustelle war und auch kein Firmenname zu erkennen war, wer dort demnächst einziehen würde. Das Geschäft, was ich gefunden habe, war früher wohl mal ein Laden mit dem Namen Lenffer, im Erdgeschoss in Richtung Straße, und zwar nicht besonders gigantisch (da würde mir Galeria Kaufhof besser gefallen), aber doch möglicherweise groß genug.

In den letzten Wochen bin ich immer wieder zu der Baustelle zurückgekehrt, und war umso begeisterter, als aus der rein weißen Absperrung eine Ankündigung wurde:

Shopping (Alstertal) innovativ

Irgendwo im Netz ist mir zwar die Beschwerde begegnet, dass der Schatten nicht Original[tm] Apple sei, aber darüber sehe ich ja gerne hinweg. Seitdem war von der Seite nichts zu erkennen. Draußen vor dem Geschäft wurde in der Zwischenzeit eine undurchsichtige Apsperrung aufgebaut, durch die ich aber gestern auch mal ein paar Spy-Pics machen konnte. Innen hat sich gestern nun auch nochmal etwas geändert: Die Ankündigung ist weg, stattdessen ist die gesamte Fläche matt schwarz:

Was das zu bedeuten haben mag, habe ich keine Ahnung. Jedenfalls habe ich heute einfach mal wieder etwas total einfaches gemacht: Fragen. Ich bin also zum Info-Tresen gegangen und habe die Dame dort gefragt, ob sie mir sagen kann, was für ein Geschäft sich da ansiedeln würde. Die Antwort war dann zwar nicht direkt aufschlussreich, aber interessant: Nein, das dürfe sie nicht. Sie (die Beschäftigten des AEZ)hätten von der Firma strikte Schweigeauflage erteilt bekommen, die sie auch nicht brechen würde. Immerhin konnte ich eine Terminaussage von ihr erhalten, denn das Geschäft würde "im September" eröffnen. Nun ist das natürlich keine direkte Bestätigung, so eine Geheimhaltung klingt mir aber doch stark nach Apple. Die halten ja solange alles geheim, bis es sich dank bevorstehender Eröffnung nicht mehr verheimlichen lässt.

Mein Versuch, die Aussagen von einem zweiten Center-Mitarbeiter wiederholt zu bekommen, ist übrigens gründlich gescheitert: Der hat mir erzählt, es sei total unsicher, wer in das Geschäft kommen würde, aber es wäre wahrscheinlich ein Geschirrhandel. Irgendwie schenke ich da der Aussage der Dame vom Infotresen mehr Glauben. Ich werde die Situation weiter beobachten udn berichten. Spätestens Ende September dürfte sich ja das Geheimnis lüften, welches Geschäft dort eröffnet, und Apple dürfte ja auch irgendwann seine Store-Eröffnung verkünden. Bis dahin bleibt nur die Gerüchteküche, aber die kocht ja ganz heftig.

"meinungsäußernde Inhalte" in Berlin verboten

Mir ist aufgefallen, dass ich diese Meldung aus Berlin weder im Blog, noch im Podcast erwähnt habe. Das Muss ich ändern.

Also: Da hatte eine Gruppe Aktionskünstler sich in Berlin eingefunden, um Hotte Köhler das Gedicht "An die Schönheit" von Ernst Stadler vorzutragen. Die anwesenden Polizisten waren erst dagegen, ließen sich dann aber doch dazu motivieren, den Vortrag zu erlauben. Danach gab es aber Ärger, weil das Gedicht beziehungsweise dessen Vortrag so etwas illegales wie "meinungsäußernde Inhalte" enthielt. Meinungsäußerungen sind in diesem Land nämlich verboten, müsst ihr wissen.

Ich weiß auch nicht, aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass die Polizei in Berlin dieses komische Grundgesetz nicht verstanden hat.

ComPod #157: Mit abweichendem Verhalten, Teil 2

Politik. Teil zwei von zwei. Mit Hotte.

Im zweiten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: Ohnesorg, Obama ungesetzlich, Erzbischof ahnungs- und morallos, Hotte (weiter-Hotte-n, mehr Beteiligung, "Twitter-Affäre"), Terroristen-Abmahnungs-Drohung, Atheisten-Entlassung, Stehvetten, Hausdurchsuchung billig, Zivilistenerschießung in Afghanistan, Datenverlust UK mal wieder, Null Fälle (Bundeswanze), HSH Fnordbank, Doitsche Bank vzbv gegen Datenschutz-Murks, Holzklotz-Revision eingereicht, LOPPSI, Verfassungsschubs-Wanze, Terrorgesetz beschlossen, Waffenrecht, EU will VDS einklagen, Bahn-Propaganda, Arbeitslosenzahlen. Für Musik sorgt dabei Anemo mit dem Titel 'Made of Fiction'.

Länge: 44:54, 41,2 MB.

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ComPod #157: Mit abweichendem Verhalten, Teil 1

Politik. Teil eins von zwei. Mit Zensur-Update.

Im ersten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Zensur. Mit dabei: Kinder'hilfe' vs. Fußball, Umfragen bei dpa, DHK-Sammler, Politikschutzprogramm, ITU empfiehlt Zensur, doch noch veröffentlicht, unerlaubt?Ärzte-Propagande, nur KiPo?, China, löschen statt 'sperren', Lobby-Geschwafel, Iran, Leyen über Schweden, Anhörung im Bundestag, BDK zum "abweichenden Verhalten", Australien (nur ein drittel KiPo auf der Zensurliste), Erforschungspflicht, Österreich nur gegen komerzielle Seiten (die es bekanntlich nicht gibt). Für Musik sorgt dabei Anthony Rankin mit dem Titel 'What I Live For'.

Länge: 49:18, 45,2 MB.

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Atom-BUMM

Wenn in der offiziellen BKA-Kriminalstatistik für die Straftat 'Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie' Fälle aufgeführt sind, dann sollte man doch meinen, dass das jemandem auffällt, und man an Details zu den Fällen einfach gelangen kann. Naja, nicht ganz. Genau genommen gar nicht.

Oder, um es mal mit den Worten des Holgi zu sagen: "WIR WERDEN ALLE STERBEN!!!!!11111"

(via)

Einhunderttausend

Die Petition hat heute Mittag die psychologisch wichtige Grenze (um es mal in Wirtschaftsredakteurs-Sprech auszudrücken) von 100.000 Unterzeichnern überschritten. Wenn Frau Leyen nicht so total merkbefreit wäre, würde ihr das ja vielleicht mal etwas mitteilen, aber ich habe da keine Hoffnung, dass es das ernsthaft tun könnte. Auf jeden Fall freue ich mich, dass sich so viele Menschen bereit gefunden haben, der Regierung das Stop-Schild zu zeigen.

Löschen statt zugangsverhindern: Kostet eine Mail

Alvar Freude vom Arbeitskreis Zensur hat bewiesen, dass Zensursula schlicht lügt, wenn sie behauptet, bekannte Kinderporno-Seiten würden ja schon abgeschaltet. Er hat sich die bekannten Zensurlisten der Vorbildländer geschnappt, und die Hosting-Provider angemailt, bei denen angebliche Kinderpornografie gehostet wurden. Die Reaktion könnt ihr garantiert erahnen: Innerhalb von 12 Stunden waren 60 Internetseiten an der Quelle abgeschaltet. Bei der überwiegenden Anzahl der Seiten fanden die Provider keine Kinderpornos, und zumeist auch gar kein bedenkliches Material zu finden, die waren also nicht korrekt auf den Zensurlisten zu finden.

Übrigens, weil Zensursula ja so gerne vom Bösen Ausland schwafelt: Drei der jetzt vom Netz genommenen Webauftritte befanden sich auf Servern in Deutschland. Die waren also trivial abschaltbar. Aber niemand hat es für nötig erachtet, den ISPs auch nur eine Mail zu schicken, sonst wären die ja offensichtlich bereits aktiv geworden.

Nochmal zum Mitmeißeln: Da hat ein Privatbürger einfach nur die Firmen angeschrieben, bei denen Seiten gehostet werden, die auf Zensurlisten standen. Etwas, was auch das BKA gerade noch so hinbekommen sollte. Dafür braucht übrigens niemand eine Zensur-Infrastruktur, geheime Listen, rgendwelche 'Experten'-Gremien oder sonstwas. Man braucht einen Menschen (oder einen Automatismus), der den Hostingprovider einer ermittelten Internetseite ermittelt, und dem eine Mail mit überwiegend Textbausteinen schickt. Das kostet vielleicht ein paar Personentage Aufwand (in einer Behörde), sorgt danach aber dafür, dass die Inhalte, die Frau Zensursula so genüsslich beschreibt, an der Quelle abgestellt werden. Klar, dann kann man ja der Medien-Mafia keine Zensur mehr schenken, aber das will ja derzeit niemand.

Ach ja: Frau Zensursula, erklären Sie mir doch mal, warum das BKA eine derartige Aktion noch nicht gestartet hat! Ich glaube nämlich nicht, dass das Bundeskriminelle Geheimdienstamt keinen Zugriff auf Filterlisten der anderen Länder hat. Und spätestens bei Seiten, die in Deutschland gehostet werden, lasse ich gar keine Argumente vom Stil eines "Es ist ja so schwer, die Seiten abzuschalten" mehr zu. Da habe ich schlicht Null Toleranz.

heise online - 27.05.09 - Webseiten mit Kinderpornografie lassen sich schnell aus dem Internet entfernen

Australien: zwei Drittel Nicht-KiPo

Bei Wikileaks ist eine Mitschrift einer Anhörung zu finden, in der ein Vertreter der Zensurbehörde eingesteht, dass nur 32% der Einträge auf der Zensurliste 'Child abuse', also Kinderpornografie wie Zensursula sie immer wieder beschreibt, seien. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass rund zwei Drittel der Liste gerade kein kinderpornografisches Material Sind. Da stellen sich mir zwei Fragen: Was sind das für Seiten, und warum tauchen die in der Zensurliste auf?

(via)

Toll, CZU!

Die "Christlich" Zensierende Union hat es geschafft: Nachdem der Oberbürgermeister von Karlsruhe es erst gewagt hatte, entgegen der Parteilinie 'Killerspiele' nicht zu verteufeln, und die Intel Friday Night Games zu erlauben, haben die CZU-Propagandisten so lange Stunk gemacht, bis der Betreiber der IFNG eingeknickt ist, und heute die Veranstaltung abgesagt hat. Denn wo kämen wir hin, wenn eine Veranstaltung stattfinden dürfte, bei der sich auch Eltern (Wähler! Wichtig im Wahlkrampf!) unter Begleitung der Bundeszentrale für politische Bildung mal selbst mit den ominösen, verteufelten Spielen beschäftigen dürften?

Übrigens hat mal wieder ein besonders hartnäckiger Patient  dem Fass die Krone ins  Gesicht Geschlagen: Joachim Herrmann hat einem Bund der deutschen katholischen Jugend Bayern, der es gewagt hatte, sich für 'Killerspiele' auszusprechen, Unwissenheit vorgeworfen: "Ich gehe zugunsten des BDKJ davon aus, dass er nicht weiß, wie brutal und gewaltverherrlichend solche Killerspiele sind." Klar, wer für Killerspiele ist, kann ja nur dumm oder gewalttätig sein.

War is Peace
Freedom is Slavery
Ignorance is Strength

BKA braucht gar keine Bundeswanze

Mal eine Meldung, die nicht direkt mit Zensur zu tun hat: Das Bundeskriminelle Amt braucht die Bundeswanze gar nicht, denn es hat noch nicht einen einzigen PC abgeschnüffelt. Das ist doch komisch, wo doch zum Jahresende die CZU-Politiker rumgenölt haben, dass man das BKA-Ermächtigungsgesetz doch soooooooooooo dringend benötigen würde. Nun, wenn die Bundeswanze gar nicht der Grund sein kann, stellt sich mir doch die Frage, welche Ermächtigung des Gesetzes jetzt so dringend gebraucht wurde. Oder war das etwa genauso gelogen wie die anderen Aussagen des Bundeskriminellen Geheimdienstamts?

Zensur-Update: Ärztetag, Expertengegenwind und Geliebte Bundesregierung

Die Dämliche Deutsche Kinder"hilfe" hat nach ihrer eigenen Veröffentlichung den Deutschen Ärztetag dazu gewinnen können, der dämlichen Unterschriftensammlung für die Zensur zu helfen.Sollte das stimmen, dann darf sich der Ärztetag wohl vorwerfen lassen, sich im Namen des vermeintlich Guten zu verkaufen.

Dann gibt es offenbar Gegenwind des SPD-Experten gegen das Zensur-Gesetz. Wenn denn die Fraktionsleitung nicht wie beim BKA-Ermächtigungsgesetz auf Ignoranz schaltet, dann könnten die Verfassungsbedenken das Zensur-Vorhaben wohl blockieren. Viel Hoffnung darauf habe ich aber nicht.

Auf der erbaulichen Seite findet sich die Geliebte Bundesregierung mit ihrem Auftritt im Internetz. Da finden sich ein paar echte Glanzstücke.