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Computer-Fortsetzung

Heute ging die Geschichte mit dem Linux erwartungsgemäß weiter. Nein, der originale Rechner hat sich nicht bequemt, wieder zu funktionieren. Also habe ich meinen Haupt-Mac losgeschickt, OpenSuse in der aktuellsten Fassung zu beschaffen, was auf Version 11.2 rauslief. Natürlich gleich in der 64-Bit-Fassung.

Hier kommt dann akute Dummheit: Das Iso hab ich per Kontext-Klick zum Brennen gegeben und mich noch gewundert, warum ich einen Namen für die Disk angeben sollte. Als der Brenner fertig war, hab ich die DVD ins Laufwerk des neuen Rechners verfrachtet, und mich praktisch sofort gewundert, warum der partout nicht von der Silberscheibe starten wollte. In den Mac eingelegt wurde das dann klarer: Ich hab eine Datenscheibe erzeugt, die als einzige Datei die iso enthielt. Also nochmal, nur diesmal richtig. Dummerweise hab ich dabei den Fehler gemacht, den Mac hochzuheben, während er noch mit dem Brennen befasst war. Erst im dritten Anlauf klappte dann der Brennvorgang. Dann ging's zur Installation, bei der der Installer eine TB-große /home-Partition neben einer 20 GB Partition für Root anlegen wollte. Das hab ich dem Installer abgewöhnt, und kurze Zeit später den neuen Rechner testen können. Mir gefiel gar nicht, dass mein User und Root das selbe Passwort hatten, aber ein Aufruf von passwd hat da helfen können.

Dann hab ich den Rechner ausgeschaltet und die Festplatte aus dem alten Rechner, die ich bis dahin schon ausgebaut hatte, in den Rechner eingesetzt. Dummerweise scheint der gar nicht für mehrere Festplatten ausgelegt zu sein, denn der freie Platz neben der Systempkatte wird durch Plastikteile gerade so beschränkt, dass eine weitere Platte überhaupt Platz im Gehäuse hätte. Auch der Power-Button und seine Kabel tragen nicht zu unbegrenztem Platzangebot bei. Ich hab mich dann zu einer Frickel-Lösung entschlossen und den Rechner auf der Seite liegend unverschlossen gelassen, während die Quell-Pkatte nur lose auflag. In jedem Fall konnte ich dann den Rechner wieder starten und in /proc/partitions die Partitionen der alten Platte finden. Als root mit dem mc bewaffnet hab ich dann auf drei Konsolen je eine Partition gemounted und die interessantesten Daten kopiert. Ergebnis, soweit ich das bisher feststellen kann: Akregator hat akute Stabilitätsprobleme, aber die Daten der alten Version grundsätzlich akzeptiert, Firefox und Thunderbird hatte ich ohnehin separat abgelegt, und beide Anwendungen kommen auch auf dem neuen Rechner klar. BOINC habe ich auf der Vierkern-CPU auch schon gestartet, und jetzt gerade fahre ich durch die Gegend. Ganz nebenbei habe ich dabei ein Diensthandy dabei, weil ich heute Rufbereitschaft hatte. Die darf aber inzwischen beendet sein.

Update: Komisch, wie wenig ich tippen kann, wenn ich unterwegs schreibe. Ein Problem war noch übrig: Die Schrift im KDE wirkte so riesig, was an der extrem niedrigen Auflösung von 800x600 lag. Jeder Versuch, per Suse-Tool sax die Auflösung zu ändern, war nur extrem begrenzt erfolgreich (Auf dem ausgewählten Vesa-Monitor mit 1280x1024@60Hz bei 1280x1024 kamen wieder nur 800x600 raus). Dann hab ich das Internetz befragt, und die Empfehlung gelesen, man solle doch einfach in der X-Konfiguration (/etc/X11/xorg.conf) manuell ändern. Und da ist mir dann auch direkt eine Einstellung PreferredMode mit 800x600 entgegengesprungen. Daraus hab ich dann mal een 1280x1024 gemacht, versucht, das X neuzustarten, und dann doch nen Reboot hingelegt, weil irgendwas kaputtgegangen war, und der X-Server gar nicht mehr starten wollte. Nach dem Reboot meldete der Monitor erfreut schon bei der Boot-Konsole eine Auflösung von 1280x1024, und auch der KDE hat die dann beibehalten. Nur die 'Taskbar' sieht jetzt etwas klein aus, als ob die nicht bemerkt hat, dass ich eine höhere Auflösung nutze.

Im Ergebnis war die Migration erstaunlich schmerzarm, einfach weil die alte Festplatte noch funktionierte. Und dann sollte ich mich mal ernsthaft mit dem Konzept 'Backup' befassen, damit so ein Problem mich nicht nochmal überrascht.

Rechner-Ärger

Ich hasse solche Momente. Während ich vorhin gerade ganz entspannt damit befasst war, meinen Podcast nochmal anzuhören, bevor ich den ins Netz entlasse, hat sich mein Linux-Rechner einfach so abgeschaltet. Während ich dem eigentlich gerade Aufmerksamkeit gespendet habe. Schnellabschaltungen kannte ich bisher nur aus den Sommermonaten, wenn dem Temperatursensor heiß wird, und der Linux-Kernel beschließt, dass das zu viel Temperatur sei. Das kann ich heute aber ausschließen. Versuche, den Rechner einfach wieder einzuschalten, hat der Rechner völlig ignoriert. Also habe ich dem mal den Strom ab- und wieder angeschaltet. Das quittiert der Rechner mit ungefähr einer halben Sekunde Aktivität, bevor er sich wieder abschaltet. Jetzt drängt sich mir der Verdacht auf, dass es das Netzteil zerlegt haben könnte, weshalb der Rechner schlicht nichts mehr tun will. Dummerweise ist das noch ein Shuttle XPC, also ein Gerät, bei dem man das integraler Bestandteil des Gehäuses ist. 

Natürlich habe ich kein Backup der Daten auf dem Rechner (das sind aber auch keine wirklich absolut lebensnotwendige Daten, zum Glück. Wobei, die Prßn-Sammlung würde mir schon fehlen), der diente bisher einfach nur noch als Mail- und Surf-Rechner, auf dem ich einen Feedreader laufen hatte (der sich nur nicht mit dem Google Reader synchronisiert, und mir deswegen inzwischen alle Meldungen ein zweites Mal vorführt), einen letzten Usenetzugang liefert (den ich inzwischen aber auch nicht mehr vermissen würde), und ansonsten halt ein paar Bookmarks im Firefox bereithält. 

Ein erster Versuch, einem anderen Rechner die Festplatte einzupflanzen, war dummerweise zum Scheitern verurteilt, weil der Rechner mit seinem Pentium 4 gerade die 64-Bit-Befehle vermissen lässt, den der Linux-Kernel vermissen musste. Dafür habe ich beim Transplantationsversuch in dem anderen Shuttle-PC dessen Festplattenkaben abgezogen, die in dem super-engen Gehäuse wahrscheinlich nur dann wieder eingebaut werden könnten, wenn ich das optische Laufwerk (CD? DVD? Ich weiß es nicht mehr) und die Grafikkarte ausbauen würde, weil die einfach im Weg ist. Das Linux auf dem Rechner ist noch älter (Suse 10.1, inzwischen wahrscheinlich schon antik) als auf dem anderen Rechner (10.2 oder 10.3, wenn ich raten müsste, 11 ist da aber definitiv auch nicht drauf, weil das einmal probierte Update sich schlicht geweigert hat). 

Jetzt frage ich mich, was ich am Dümmsten mache. Eigentlich hätte ich schon gerne die Daten von der Platte, und auch irgend einen Ersatz für den Rechner , am Liebsten, ohne da alles wieder neu einrichten zu müssen. Uneigentlich befürchte ich, dass jeder Rechner, den ich jetzt kaufen kann, für das Linux irgend eine Behinderung liefern könnte. Da hatte ich vor einigen Jahren mit einer Platte schon mal ein unangenehmes Erlebnis. Natürlich auch ohne aktuelles Backup. Die Platte von damals war so ganz nebenbei eine der zwei Festplatten im Gehäuse des verstorbenen Rechners, die andere hatte irgendwann mal Alles von sich gestreckt, und sich geweigert, Daten abzugeben. Ich meine mich erinnern zu können, dass ich damals dann wieder zu einer eigentlich verlorenen Festplatte zuückgewechselt war, und mich gewundert hatte, dass die überhaupt wieder funktionierte. Wie immer, wenn ich einen Rechner ohne Vorwarnung verloren habe, fühle ich mich jetzt, nun ja, beschissen. Das heißt, mein Appetit hat sich sehr schnell komplett verabschiedet, was mich momentan mit trockenem Mund (der Begriff Staubtrocken fällt mir da ein) zurücklässt. Und mit der Frage, was ich jetzt (also morgen, wenn die Läden wieder öffnen) tun soll. 

Ach ja: Dank dem Mailserver, den ich seit dem Festplattenvorfall von 2007 praktisch unverändert laufen gelassen habe, komme ich immerhin noch an Mails ran, GMail wäre ja theoretisch sogar auf dem iPhone erreichbar gewesen.