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Brüllhofer

Gestern war ja mal wieder Aschermittwoch. Das heißt nun nicht nur, dass die Karnevals-Zwangsbeglückung vorbei ist, sondern auch, dass mal wieder politisch rumpolemisiert werden durfte. Die Gelegenheit hat Horst 'CSU-Chef' Seehofer genutzt, um ganz besonders dämlich rumzuschwafeln. Der hat da allen Ernstes davon geredet "wir" würden sich "bis zu letzten Patrone" dagegen sträuben, "dass wir eine Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme bekommen". Dass er mit dem Patronenbegriff völlig daneben gegriffen hat, dürfte offensichtlich sein. Solche Formulierungen wurden in den 1940ern im Zusammenhang mit Stalingrad und später Berlin verwendet. Für den Fall, dass das noch unklar sein sollte: Das waren die Nazis, die sich dieser Begriffe bedient haben.

Entsprechend hat sich Seehofer für die Aussage mindestens zwei Strafanzeigen wegen Volksverhetzung eingefangen. Ich gehe zwar davon aus, dass die Verfahren entweder eingestellt, oder massiv ausgebremst werden, aber vielleicht zeigen die Anzeigen dem Seehofer, dass man nicht einfach so rumpöbeln kann.

Ach ja: Seehofer hat den Guttenberg (gegen den die Staatsanwaltschaft auch noch ermittelt) natürlich angebettelt, er möge doch wieder zurückkommen. Dass der dann auch noch von christlichen Werten geredet hat, fällt ja mal locker unter kognitive Dissonanz. Genau wie die Tatsache, dass Seehofer mit unehelichem Kind sich nicht gerade so verhalten hat, wie es katholischen Moralvorstellungen entspricht.