Skip to content

Telumstellung

Unerbauliches per Post: O2, die ja vor Jahren Hansenet übernommen haben, teilen mir mit, dass sie die ADSL-Technik abschalten, und kündigen mir meinen Festnetz-Anschluss zum 30.9.

Da habe ich mich spontan vor dem Problem gefunden, dass ich entweder einen Wechsel beim Telefonnetz-Betreiber oder mindestens eine Vertragsumstellung benötige. Ich hab mich dann für die organisatorisch einfache Lösung entschieden, und bei O2 angerufen. Ergebnis davon: In drei Wochen kommt ein Techniker von Wilhelm-Tel mit einer Fritzbox (7490) und stellt meinen Anschluss auf deren Netz um, wo aber die Daten irgendwo bei O2 landen. Das ist dann vermutlich ein 100 MBit/s mit einem Upload von 40 MBit/s (so steht das zumindest auf der Neukunden-Webseite, für Bestandskunden gibt es da noch andere Preiskategorien). Und dann war da ja noch die Frage mit der Festnetz-Drossel, die O2 lange in ihren Paketen hatte. Die würde nicht mehr gelten. Wenn doch, werde ich jedenfalls unentspannt.

Und dann hatte ich aus alten Hansenet/Alice-Zeiten ja noch eine kleine Neben-Domain, über die ich nie viel gemacht habe, wo aber ein paar Mailadressen dran hingen. Die wird dann wohl abgeschaltet, weil Domains macht O2 nicht mehr.

Jetzt bin ich zwar immer noch nicht beruhigt, habe aber die Hoffnung, dass Wilhelm-Tel-Techniker kompetenter sind als die Vertreter von Telekom und Fernmeldetechnik Lausen, mit denen ich 2014 bei der großen Einmonatigen DSL-Störung zu tun hatte. Und ich hoffe, dass so ein Techniker auch dafür sorgt, dass der Anschluss genau dann umgestellt wird, wenn das auch sinnvoll ist, und nicht länger als gerade nötig dauert.

Immerhin: In drei Wochen, also am 5.9. habe ich gerade Urlaub, da könnte ich sogar einen Techniker empfangen. Und danach brauche ich dann hoffentlich für längere Zeit keine Änderungen meiner Internetzugänge mehr, sowas macht mich nämlich nervös.

Alle Jahre wieder: VDS-Forderungen

Eine Meldung aus der Kategorie: "Das ist so dämlich, das ist nichtmal Wert ignoriert zu werden."

Kurz: Der Chef des Bundeskriminellen Dienstes hat mal wieder nach Vorratsdatenspeicherung verlangt.

Länger: Letzte Woche ist ein Urteil über eine Mutter und ihren Lebenspartner gefällt worden, die das Kind der Frau vergewaltigt und zur fremden Vergewaltigung angeboten haben sollen. Und in dem Dunstkreis entblödet sich der Chef des kriminellen Bundesdienstes also nicht zu verlangen, dass doch mit verdachtsfrei gespeicherten Verbindungsdaten aller Bürger irgendwas besser wäre. Ja, nein. Erstens: Die Taten sind ja ganz offensichtlich ohne Einsatz EU-grundrechtewidriger Datensammlungen aufgeklärt worden, wie das Urteil beweist. Zweitens: Sind sämtliche verdachtsfreien Speicherungen mit EU-grundrechten nicht vereinbar, sagte Ende 2016 ein Europäischer Gerichtshof. Was dann auch der Grund ist, warum die eigentlich seit einem Jahr geltende Vorratsdatenspeicherung in Deutschland nicht gilt. Denn, da ist einem Gericht aufgefallen, dass eben genau der Ablehnungsgrund (verdachtsfrei geht nicht) auf die deutsche Regelung auch passt. Ergo: Geht nicht. Drittens: Herr Münch, dann erklären Sie doch mal ganz konkret, inwiefern eine Aufzeichnung der Verbindungsdaten jeglicher Kommunikation der Täter geholfen hätte, die Täter schneller zu finden? Ansonsten ist das wieder die übliche Terrorpropaganda Marke "Habt Angst! Mehr Überwachung!" Hatten wir schon zighundert Mal, und wird auch nicht neuer.

Und deswegen würde ich so eine Meldung eigentlich ignorieren, wenn nicht gerade Nachrichtenflaute wäre, und ich händeringend nach Meldungen suche.